Fellbach/Hamburg. Horst Hrubesch adelt Nachwuchsstürmer Arp, der als erster HSVer überhaupt zum besten U-17-Talent Deutschlands gekürt wurde.
Ganz vorne links im feinen Festsaal vom Goldwerk in Fellbach hatten die Arps Platz genommen. Auf der einen Seite Mama Arp, die alles und jeden auf Video festhielt. Und auf der anderen Seite HSV-Sturmzukunft Fiete Arp („Jann-Fiete sagt Mama höchstens zu mir, wenn sie böse ist“), der an diesem besonderen Montag Rücken an Rücken mit der HSV-Sturmvergangenheit sitzen durfte: Ex-Kopfballungeheuer Horst Hrubesch.
„Der Junge hat was. Eigentlich hat er alles“, sagte jener Hrubesch Minuten später, als er nicht mehr am Tisch saß, sondern auf der Bühne stand. „Ich habe selten einen Spieler gesehen, der so aus dem Nichts ein Tor machen kann. Das können nicht viele“, lobhudelte also Hrubesch, als er seinen Rücken-an-Rücken-Sitznachbarn auf die Bühne bat. „Ich glaube, dass er dem HSV den Weg nach oben ebnen kann.“ Den Weg nach oben auf die Bühne hatte schließlich auch der viel gelobte Arp gefunden, der zur Belohnung endlich das Objekt der Begierde ausgehändigt bekam: die goldene Fritz-Walter-Medaille für das beste U-17-Talent Deutschlands.
Arp will die nächste Goldmedaille
„Das ist die größte Auszeichnung, die ich je bekommen habe“, sagte Arp direkt nach der Verleihung dem Abendblatt. „Für mich ist das auch ein Ansporn. In der U19 gibt es in zwei Jahren ja auch noch eine Goldmedaille zu gewinnen.“ Sportdirektor Bernhard Peters hätte die Dankesrede seines Sturmtalents nicht besser formulieren können. „Noch hat Fiete einen weiten Weg vor sich. Aber wir sind zuversichtlich bei ihm, weil er mit beiden Beinen auf dem Boden steht“, sagt Peters, der streng darauf achtet, dass keines seiner HSV-Talente die Bodenhaftung verliert.
Im Fall von Fiete Arp dürfte Peters leichtes Spiel haben. „Natürlich würde ich schon in dieser Saison gerne bei den Profis reinschnuppern, aber ich weiß, dass ich dafür noch einiges tun muss“, gab der erste HSV-Fritz-Walter-Medaillen-Gewinner in der Altersklasse U17 überhaupt brav zu Protokoll. „Ich weiß, dass mir noch einiges fehlt.“
Ein Führerschein zum Beispiel. Das Abitur. Oder der U-17-WM-Titel. Soweit die nächsten Ziele im Schnelldurchlauf. Da bleibt keine Zeit darüber nachzudenken, dass es mit Chelsea, Hoffenheim und Leipzig zahlungskräftige Interessenten gibt. „Das ist mir ganz egal“, sagte Arp, der sich neben der Fritz-Walter-Medaille über etwas viel Wichtigeres freuen konnte: Schulfrei. Gestern und heute.