Im zweiten Lauf prallte der Formel-1-Weltmeister in eine Barriere, blieb aber unverletzt. Insgesamt belegte er am ersten Testtag Rang sechs.
Abu Dhabi. Ein leichtsinniger Crash und zwei – wenigstens sportlich – leicht verschmerzbare Schlappen: Für Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat das Wochenende in Abu Dhabi alles andere als optimal begonnen. Nach einem übermütigen Abflug in die Barriere ausgerechnet auf seiner Paradestrecke verfolgte der Red-Bull-Pilot fast eine halbe Stunde lang ziemlich bedröppelt dreinschauend die Konkurrenz zwangsweise von der Box aus, ehe er im reparierten Rennwagen wieder angreifen konnte. Mehr als Platz sechs war im zweiten Durchgang dennoch nicht mehr drin, nachdem der Auftakt mit Platz vier ebenfalls bescheiden geendet hatte.
Auch wenn der seitliche Einschlag in Kurve 1 letztlich glimpflich ausgegangen war, musste Vettel erkennen, dass der angestrebte Sieg-Hattrick und die Pole-Position auf dem Yas Marina Circuit, wo er im Vorjahr seinen märchenhaften Titel-Triumph gefeiert hatte, keine Selbstläufer werden.
Vor allem die mächtig auftrumpfenden McLaren-Mercedes dürften beim deutschen Seriensieger eine gewisse Sorge ausgelöst haben. Lewis Hamilton fuhr am Nachmittag auf dem 5,554 Kilometer langen Glamour-Kurs in der Wüste in 1:39,586 Minuten die klare Tagesbestzeit vor seinem Teamkollegen Jenson Button. Der Brite war am Vormittag Schnellster vor Red-Bull-Pilot Mark Webber (Australien) und Hamilton.
Der zweimalige Abu-Dhabi-Sieger Vettel wies beim problemfreien Auftakt als Vierter 0,492 Sekunden Rückstand auf Button auf. Im zweiten Durchgang war der 24 Jahre alte Heppenheimer sogar 0,546 Sekunden langsamer als Hamilton. Ein kleiner Trost für Vettel dürfte der Abflug von Doppel-Champion Fernando Alonso eine Viertelstunde später an der gleichen Stelle gewesen sein. Der Spanier belegte die Plätze fünf und drei.
Beim Mercedes-Duo gingen die Platzierungen in die entgegengesetzte Richtung: Einen Tag nach Bekanntgabe seiner langfristigen Vertragsverlängerung rutschte Nico Rosberg (Wiesbaden) nach Rang acht auf Position 20 ab. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher (Kerpen) steigerte sich dagegen vom 15. auf den 7. Platz. „Beim Training heute Nachmittag auf dieser spektakulären und großartigen Rennstrecke fuhr Nico ausschließlich unter Rennbedingungen, während Michael verschiedene Bedingungen simulierte“, erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug das Auf und Ab.
Prima schlug sich Adrian Sutil: Der bei Force India um sein Cockpit kämpfende Rennfahrer aus Gräfelfing belegte die Plätze sieben und acht. Timo Glock (WErsau) blieb im kaum konkurrenzfähigen Virgin als 22. und 21. im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Vor dem vorletzten Saisonlauf an diesem Sonntag (Start: 14.00 Uhr MEZ/RTL und Sky) führt Vettel mit 374 Punkten mit weitem Abstand die WM an. Button (240) ist Gesamtzweiter. Alonso (227) folgt auf WM-Rang drei vor Webber (221) und Hamilton (202). Dieses Quartett macht den Vize-Weltmeister unter sich aus. (dpa)
Grand Prix von Abu Dhabi, 1. Freies Training
1. Jenson Button (England) McLaren Mercedes 1:40,263 Min.; 2. Mark Webber (Australien) Red Bull 1:40,389; 3. Lewis Hamilton (England) McLaren Mercedes 1:40,403; 4. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:40,755; 5. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:40,801; 6. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:41,260; 7. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India 1:41,340; 8. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:42,130; 9. Paul di Resta (Schottland) Force India 1:42,151; 10. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro Rosso 1:42,377; 11. Jean-Eric Vergne (Frankreich) Toro Rosso 1:42,633; 12. Romain Grosjean (Frankreich) Lotus Renault 1:42,685; 13. Witali Petrow (Russland) Lotus Renault 1:43,118; 14. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams 1:43,255; 15. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:43,389; 16. Sergio Perez (Mexiko) Sauber 1:44,412; 17. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber 1:44,484; 18. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus 1:44,565; 19. Jarno Trulli (Italien) Lotus 1:44,898; 20. Vitantonio Liuzzi (Italien) Hispania 1:46,385; 21. Daniel Ricciardo (Australien) Hispania 1:46,532; ...über 107-Prozent-Zeit (1:47,281): 22. Timo Glock (Wersau) Virgin 1:48,024; 23. Robert Wickens (Kanada) Virgin 1:48,551; 24. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams -
2. Freies Training
1. Lewis Hamilton (England) McLaren Mercedes 1:39,586 Min.; 2. Jenson Button (England) McLaren Mercedes 1:39,785; 3. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:39,971; 4. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari 1:39,980; 5. Mark Webber (Australien) Red Bull 1:40,104; 6. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red Bull 1:40,132; 7. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:40,553; 8. Adrian Sutil (Gräfelfing) Force India 1:40,951; 9. Paul di Resta (Schottland) Force India 1:41,021; 10. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber 1:41,490; 11. Sergio Perez (Mexiko) Sauber 1:41,565; 12. Sébastien Buemi (Schweiz) Toro Rosso 1:41,680; 13. Witali Petrow (Russland) Lotus Renault 1:41,947; 14. Jaime Alguersuari (Spanien) Toro Rosso 1:41,983; 15. Bruno Senna (Brasilien) Lotus Renault 1:42,369; 16. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams 1:42,798; 17. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams 1:42,910; 18. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus 1:43,562; 19. Jarno Trulli (Italien) Lotus 1:44,050; 20. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:44,265; 21. Timo Glock (Wersau) Virgin 1:45,486; 22. Jérôme d'Ambrosio (Belgien) Virgin 1:46,142; 23. Vitantonio Liuzzi (Italien) Hispania 1:46,249; 24. Daniel Ricciardo (Australien) Hispania 1:46,328