Sebastian Vettel hat am 9. Oktober 2011 Sportgeschichte geschrieben und als jüngster Fahrer zum zweiten Mal die Weltmeisterschaft in der Formel 1 gewonnen.
Hamburg. Sebastian Vettel ist ein Mann der Superlative. Der jüngste Rennfahrer aller Zeiten, der den Weltmeistertitel in der Formel 1 gewann, der jüngste Grad-Prix-Sieger und dann auch noch der jüngste Rennfahrer, der in der Formel 1 einen Podiumsplatz erfuhr. Und nun ist der 24-Jährige auch der Fahrer, der als jüngster Rennfahrer der Geschichte seinen WM-Titel im Jahr darauf verteidigte. Dass Vettel im Cockpit so erfolgreich ist, ist für ihn nichts Neues. Schon als Junge erreichte er große Erfolge im Kartsport.
Seine Karriere in der Formel 1 begann in der Saison 2007 als Test- und Ersatzfahrer für das BMW Sauber Team. Am 17. Juni - BMW-Pilot Robert Kubica war zuvor in Motreal schwer verunglückt - startete Vettel in Indianapolis als Ersatzfahrer und wurde am Ende des Rennen Achter. Inzwischen gehört er zu den besten Formel-1-Rennfahrern und bei eigentlich jedem Rennen zum Favoritenkreis. Vettels Vorbild ist der mehrfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher. Seine Eltern unterstützen sein Karriere als Sportler. Einen Manager hat Vettel nicht. Stattdessen sorgt er selbst für seine geschäftlichen Angelegenheiten.
Unterdessen traut der frühere Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen Weltmeister Sebastian Vettel weitere Steigerungen zu und führt den Erfolg des Red-Bull-Piloten nicht nur auf dessen Auto zurück. „Sebastian hat schon mit seinem Sieg im Toro Rosso in Monza 2008 gezeigt, dass er in einem schwächeren Auto Rennen gewinnen kann. Das, was er jetzt und in der vergangenen Saison gezeigt hat, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Langsam kommt seine Erfahrung dazu. Wenn er seinen zweiten WM-Titel hat, wird er noch souveräner“, sagte Frentzen.
Frentzen hatte zuletzt als Rennkommissar beim Rennen in Singapur Vettel aus nächster Nähe in Augenschein genommen. „Ich habe seinen Fahrstil genauer studiert. Er ist immer am Limit. Und das mit größter Gelassenheit. Er trifft in jeder Kurve genau den Scheitelpunkt“, sagte Frentzen: „Er ist nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr präzise und konstant. Das macht einen Topfahrer und den Unterschied zu seinen Teamkollegen aus.“ Allerdings sei auch die Qualität des Red-Bull-Teams ein wichtiger Faktor. „Solange das Team zusammenbleibt, wird Red Bull sehr schwer zu schlagen sein. Das hat man bei Ferraris Dreamteam gesehen“, sagte „HHF“. Vettel sei bei den Bullen „die klare Nummer eins, das ganze Team ist um ihn herum gebaut“.
Als logischen Schritt beurteilt Frentzen die Vertragsverlängerung mit dem Australier Mark Webber. „In einem perfekten Team gehört zu jeder Nummer eins auch die perfekte Nummer zwei. Und das ist Mark Webber. Die perfekte Nummer zwei zu finden ist nicht einfach“, sagte Frentzen: „Es ist besser für das Team, eine perfekte Nummer zwei zu haben als zwei Nummer-eins-Fahrer. Die können ganz schön Unruhe ins Team bringen.“