Der Doppel-Weltmeister kam am ersten Trainingstag im südkoreanischen Yeongam auf den dritten Platz. Lewis Hamilton war der Schnellste.
Yeongam. Im Rennen um die zweite Formel-1-Trophäe der Saison müssen Weltmeister Sebastian Vettel und sein Red-Bull-Team noch zulegen. Lewis Hamilton und Jenson Button im McLaren, die letzten verbliebenen Rivalen in der Konstrukteurs-WM, waren am Freitag im verregneten Südkorea-Training deutlich schneller unterwegs als der Doppel-Champion. „McLaren hat sehr stark ausgesehen bei den Bedingungen“, befand Vettel.
Zu Hamiltons Bestzeit fehlten dem 24-Jährigen bei seiner Fahrt auf Platz drei in Yeongam mehr als 1,8 Sekunden. Teamkollege Mark Webber lag als Fünfter noch weiter zurück. „Ich bin sicher, wir können Red Bull angreifen“, sagte Hamilton. 130 Punkte hat Vettels Team in der Gesamtwertung Vorsprung. Kann McLaren am Sonntag (8.00 Uhr MESZ/RTL und Sky) nicht verkürzen, ist auch dieser Kampf schon nach dem viertletzten Saisonrennen entschieden.
Fünf Tage nach seinem erneuten Gewinn des Fahrer-Titels fühlte sich Vettel sofort wieder wohl in seinem RB7. „Es ist gut, dass sich gleich wieder was bewegt, dass es gleich weitergeht“, meinte der Heppenheimer. „Es hat viel Spaß gemacht.“ Allerdings absolvierten alle Teams nur ein reduziertes Programm, weil die nasse und zuvor kaum befahrene Piste wenig Halt bot. „Es ist letzten Endes für alle dasselbe. Wir sitzen alle im gleichen Boot“, stellte Vettel fest.
Opfer der schwierigen Bedingungen war Nico Rosberg. Der Wiesbadener krachte mit seinem Mercedes eine halbe Stunde vor Ende der Übungseinheit in den Toro Rosso des Spaniers Jaime Alguersuari. „Die Boxenausfahrt hier ist problematisch“, erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. „Zum Glück gab es keine großen Schäden.“ Rosberg belegte am Ende Rang acht.
Teamkollege Michael Schumacher war am Vormittag im zweiten Silberpfeil auf pitschnasser Strecke die Bestzeit gefahren. Im zweiten Training begnügte sich der Rekordweltmeister mit Rang 14. „Wir müssen jetzt tief ins Datenmaterial schauen und versuchen, die beste Strategie für das Wochenende zu finden“, sagte der 42-Jährige.
Adrian Sutil fuhr im Force India in der Endabrechnung auf Platz zwölf. Timo Glock kam im Marussia-Virgin nicht über den 21. Platz hinaus. Vettel allerdings stellte den Wert der Freitags-Erkenntnisse ohnehin in Zweifel. „Im Hinblick auf Sonntag kann man nicht viel machen, sollte es dann trocken sein. Es ist sehr limitiert, ein echter Test ist fast unmöglich“, urteilte der Hesse und zeigte sich vor allem wegen der unklaren Reifensituation besorgt.
Red Bull probierte es am Freitag mit einem neuen Frontflügel, wohl auch schon mit Blick auf die kommende Saison. Viel mehr Experimente aber wird sich der Team-Weltmeister der Vorsaison in Südkorea nicht erlauben. Schließlich geht es um viel Geld. Nach dem Ergebnis der Konstrukteurswertung berechnen sich die Zuwendungen aus dem Vermarktungstopf. Der Unterschied zwischen Platz eins und zwei: eine satte zweistellige Millionensumme. (dpa)