Die Parallelen zwischen Sebastian Vettel und Michael Schumacher sind offensichtlich. Beide begannen ihre Karriere als Ersatzfahrer. Schumacher 1991 mit 22 Jahren in Spa bei Jordan, als Stammpilot Bertrand Gachot wegen einer Reizgasattacke auf einen Taxifahrer aus dem Verkehr gezogen wurde. Vettel 2007 mit 19 Jahren in Indianapolis bei BMW als Vertreter des schwer verunglückten Robert Kubica.
Ihren ersten Sieg feierten beide in der jeweils folgenden, ihrer ersten kompletten Saison: Schumacher 1992 in Spa für Benetton, Vettel 2008 als krasser Außenseiter für Toro Rosso in Monza.
Den ersten WM-Titel holten beide schon im vierten Formel-1-Jahr. Schumacher 1994 im Benetton, dem man versteckte technische Tricks nachsagte, der aber nicht als überlegenes Auto galt. Vettel 2010 im Red Bull, der zwar das schnellste Fahrzeug, jedoch schwer zu beherrschen war. Beide triumphierten erst im letzten Saisonrennen. Im Folgejahr waren Schumacher (1995) und Vettel (2011) die überlegenen Fahrer und standen schon vorzeitig als Weltmeister fest. Sowohl Benetton als auch Red Bull galten zu Beginn als "Spaß-Teams" der Formel 1.
Und die Zukunft? Während Schumacher zu Ferrari wechselte und erst im Jahr 2000 wieder den Titel einfuhr, ist Vettel auch 2012 für Red Bull WM-Favorit.