Red Bulls Superserie beendet – Vettel: „Sollten in einer guten Verfassung sein“
Yeongam. Jede Serie endet einmal - auch für Sebastian Vettel und sein Red-Bull-Team, das in Südkorea beim 16. Rennen des Jahres erstmals nicht die Pole Position holte. In einem wieder einmal erneut spannenden Qualifying stoppte der Brite Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes den „Bullen“-Express und verwies den alten und neuen Weltmeister Vettel um etwas mehr als zwei Zehntelsekunden auf Platz zwei, worüber sich der Champion dennoch freute.
Vettel kam nach dem Qualifying um eine Strafe herum. Der WM-Champion hatte im dritten und letzten Abschnitt die Strecke regelwidrig abgekürzt. Die Rennleitung war der Meinung, Vettel abe dadurch keinen entscheidenden Vorteil gehabt. Red-Bull-Teamkollege Mark Webber muss dagegen eine Geldstrafe in Höhe von 1400 Euro zahlen. Der Australier, der von Position vier startet, war in der Boxengasse mit 106,9 statt der erlaubten 100 km/h gemessen worden.
„Ich bin sehr glücklich, gerade weil es anfangs hier nicht so gut aussah. McLaren war sehr stark, aber auch wir waren im Qualifying auf den Punkt da“, sagte Vettel und fügte hinzu: „Wir waren sehr nah dran. Näher, als wir alle gedacht hatten. Ich kann wahrscheinlich gut einschlafen heute Abend.“ Auch Hamilton war sehr zufrieden: „Ich bin sehr stolz auf das Team. Zurück auf der Pole zu sein, ist ein super Gefühl. Aber erst im Rennen zählt es wirklich.“ Dann startet Hamiltons Teamkollege und Landsmann Jenson Button beim Großen Preis von Südkorea (8.00 Uhr MESZ/RTL und Sky) von Rang drei.
Zuletzt war Red Bull im November 2010 in Brasilien an der Pole Position vorbeigefahren. Damals hatte Nico Hülkenberg - zurzeit Testfahrer bei Force-India-Mercedes - für Williams in einem chaotischen Regen-Qualifying in Sao Paulo sensationell die Bestzeit geholt. „Es wäre sicher schön gewesen, alle Poles in einem Jahr zu erreichen, aber das war niemals wirklich unser Ziel. Wir hatten einen prima Lauf, aber es sind sehr viele Rennen“, erklärte Vettel, der in dieser Saison schon zwölfmal als Erster in einen WM-Lauf gestartet war.
Der 24-jährige Heppenheimer kann noch immer den Pole-Rekord von Nigel Mansell knacken. Der Brite hatte 1992 insgesamt 14 Mal in der Startaufstellung ganz vorne gestanden. Vettel fehlen in den drei ausstehenden Saisonrennen noch zwei weitere Bestzeiten, um den Rekord einzustellen.
Nach seiner letzten Runde machte Vettel seinem Team über Boxenfunk Mut: „Großartiger Job, Jungs. Das Rennen ist morgen.“ In Yeongam kann Red Bull eine Woche nach Vettels Fahrertitel auch die Konstrukteurs-WM vorzeitig unter Dach und Fach bringen. Um drei Rennen vor Saisonende Teil zwei der WM-Sause starten zu können, dürfen Vettel und sein australischer Teamkollege Mark Webber, der von Position vier startet, maximal einen Punkt auf das McLaren-Mercedes-Duo einbüßen.
Als zweitbester Deutscher geht Nico Rosberg von Rang sieben ins Rennen. „Das war das Beste, was möglich war. Wir haben das Auto für das Rennen vorbereitet und können angreifen“, sagte der Mercedes-Pilot. Adrian Sutil im Force-India-Mercedes schonte im dritten und letzten Teil des Qualifyings seine Reifen und wurde Zehnter.
Michael Schumacher belegte lediglich Platz 12. Der Rekordweltmeister hatte im zweiten Abschnitt der Qualifikation schon früh „gemerkt, dass mit den Reifen was nicht stimmt“ und „Vibrationen gespürt“. Für eine weitere Runde mit anderen Reifen hatte ihm dann die Zeit gefehlt. Virgin-Pilot Timo Glock kam einmal mehr auf Position 21. „Mit meiner Runde war ich sehr zufrieden. Das Auto war sehr gut, wir haben ein paar Sachen ausprobiert“, sagte Glock.
GP Südkorea 2011 – Qualifying:
1. Lewis Hamilton (Großbritannien/McLaren) 1:35,820 Min.
2. Sebastian Vettel (Heppenheim/Red Bull) +0:00,222
3. Jenson Button (Großbritannien/McLaren) +0:00,306
4. Mark Webber (Australien/Red Bull) +0:00,648
5. Felipe Massa (Brasilien/Ferrari) +0:01,011
6. Fernando Alonso (Spanien/Ferrari) +0:01,160
7. Nico Rosberg (Wiesbaden/Mercedes) +0:01,934
8. Witali Petrow (Russland/Renault) +0:02,304
9. Paul Di Resta (Großbritannien/Force India)
10. Adrian Sutil (Gräfelfing/Force India) alle oh. Zeit
11. Jaime Alguersuari (Spanien/Toro Rosso) 1:38,315
12. Michael Schumacher (Kerpen/Mercedes) +0:00,039
13. Sébastien Buemi (Schweiz/Toro Rosso) +0:00,193
14. Kamui Kobayashi (Japan/Sauber) +0:00,460
15. Bruno Senna (Brasilien/Renault) +0:00,476
16. Pastor Maldonado (Venezuela/Williams) +0:00,874
17. Sergio Perez (Mexiko/Sauber) +0:01,128
18. Rubens Barrichello (Brasilien/Williams) 1:39,538
19. Heikki Kovalainen (Finnland/Lotus) +0:00,984
20. Jarno Trulli (Italien/Lotus) +0:01,554
21. Timo Glock (Wersau/Marussia-Virgin) +0:02,553
22. Jerome D' Ambrosio (Belgien/Marussia-Virgin) +0:03,945
23. Vitantonio Liuzzi (Italien/HRT) +0:04,220
24. Daniel Ricciardo (Australien/HRT) oh. Zeit.