Sebastian Vettel ist der alte und neue Weltmeister in der Formel 1. Der Deutsche steuerte seinen Red Bull im japanischen Suzuka locker auf Platz drei.
Suzuka. Das Rennen in Japan hat er zwar verloren, den Titel aber trotzdem perfekt gemacht. Sebastian Vettel ist jetzt auch der jüngste zweimalige Titelträger in der Geschichte der Formel 1. Seinem letzten Konkurrenten Jenson Button nutzte auch der Sieg in Suzuka nichts mehr, denn statt des letzten nötigen WM-Punktes holte Vettel als Dritter insgesamt 15 Zähler und ist damit in den letzten vier Rennen des Jahres nicht mehr einzuholen.
Nach der Ehrenrunde, in der er von Mercedes-Pilot Michael Schumacher eskortiert wurde, klatsche der zweitplatzierte Fernando Alonso mit Vettel ab. Dann kletterte der Champion auf sein Auto, riss die Arme in die Höhe und zeigte den Vettel-Finger. Wie von der Tarantel gestochen rannte er dann zu seinen Mechanikern und fiel ihnen in die Arme. Button, der seinen McLaren-Mercedes schon kurz hinter der Ziellinie abgestellt hatte, empfing den Triumphator mit einem Handschlag im Hinterzimmer vor der Siegerehrung. "Das ganze Jahr war ein Traum. Und es ist noch nicht vorbei“, sagte Vettel.
+++ So lief das Rennen im Liveticker +++
Der Deutsche hätte zwar gerne zum dritten Mal in Folge auf seiner Lieblingsstrecke in Suzuka gewonnen, aber auch als Dritter durfte er sich auf dem Siegerpodium als alter und neuer Formel-1-König feiern lassen. Rekordweltmeister Michael Schumacher und Nico Rosberg bescherten Mercedes auf den Plätzen sechs und zehn jeweils WM-Punkte. Adrian Sutil landete auf Rang elf, Timo Glock auf Position 20.
Für Vettel war es in einer unglaublichen Saison bereits der 14. Podiumsplatz im 15. Rennen. Nur beim Heimspiel auf dem Nürburgring hatte er als Vierter bei der Siegerehrung gefehlt. Insgesamt hat Vettel in diesem Jahr neun Siege geholt und könnte immer noch den Saisonrekord von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004 (13 Siege) einstellen. "Das ist eine ganz besondere Situation für Sebastian“, sagte Schumacher über seinen Freund: "In welcher Art und Weise er diesen Titel geholt hat, das ist einfach sehr speziell.“
Vettel, der sich 2010 auch den Rekord des jüngsten Weltmeisters gesichert hatte, zählte bei der Entscheidung im Suzuka 24 Jahre und 98 Tage. Damit war er fast knapp ein Jahr jünger als der bisherige Rekordhalter Fernando Alonso bei seinem zweiten Triumph 2006 (25 Jahre, 85 Tage). Vettel ist auch der erste Pilot seit Alonso und insgesamt der neunte der Formel-1-Geschichte, der einen Titel erfolgreich verteidigt hat.