Olympia-TV-Kritik
Die Frau heißt - nomen est omen - Christine Heipertz-Hengst und kümmert sich in ihrer Eigenschaft als Veterinär-Wissenschaftlerin um die deutschen Military-Pferde. So wurde sie gestern auch einem größeren olympischen TV-Publikum bekannt, das sich anschließend an dem bis dato temperamentvollsten Reporter von der ARD, Carsten Sostmeier, ergötzen durfte.
Sostmeier, der sich selbst einen "Enthusiasten des Buschreitens" nennt, war einfach köstlich. Von "Halleluja, das ist eine Achterbahnfahrt im Sattel" über "da hüpft dem Pferd das Herz im Leibe" bis zu einem fluchenden "verdammt noch Mal", als ein Österreicher samt seiner Stute schwer stürzte. Da möchte man am liebsten selbst aufsatteln und vor Begeisterung mitwiehern.
Dass Sostmeier fürs Erste reportiert, dürfte kein Zufall sein. Denn die ARD ist, um im Bild zu bleiben, erheblich vielseitiger als die ZDF-Kollegen. Spannende Hintergrundberichte, ausgefeilte Rubriken wie "Nix verstehn in Athen", "kalimera Athen", "Olympische Momente". Dazu mit Michael Antwerpes ein angenehm unaufdringlicher Moderator, der weiß, von was und mit wem er spricht (Gruß an Poschi und Kollegen). Zudem ist die ARD-Schwimm-Crew (Hajo Seppelt, Alexander Bleick, Wilfried Mohren) um Längen besser als das ZDF-Duo Christa Haas/Steve Theloke.
Fazit : Die ARD sitzt fest im Sattel, das ZDF hat zu viele Abwürfe.