Was kommt im nächsten Jahr auf Sie zu? Was sind die großen und bedeutenden Projekte vor Ihrer Haustür? Ein Überblick.

Zwei Städte, ein zentrales Thema: Die Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge steht in Reinbek und Glinde ganz oben auf der Agenda für das kommende Jahr. Auf Bürgermeisterebene werden die Gespräche mit Barsbüttel und Oststeinbek über die Gründung einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft fortgeführt. Reinbeks Verwaltungschef Björn Warmer will 2016 die Politik überzeugen, ein inte­griertes Stadtentwicklungskonzept auf den Weg zu bringen, bei dem die Bürger eng eingebunden werden sollen. In Glinde werden Einwohner und Firmen ab 1. Januar stärker zur Kasse gebeten. Dann steigen die Hebesätze der Grund- und Gewerbesteuer von 380 auf 400 Prozentpunkte. Etwas Großes soll Am Golf Gut entstehen. Dort ist der Baubeginn für das Hotel mit Wellness-Oase angedacht.

PROJEKTE IN REINBEK

1 Weitere Mobilheime am Freizeitbad und in Neuschönningstedt

320 Flüchtlinge leben derzeit in Reinbek, die Verwaltung rechnet in 2016 mit bis zu 500 weiteren, die in Stormarns zweitgrößter Stadt Unterschlupf finden. Deswegen werden am Freizeitbad sowie nahe dem Bolzplatz Feldstraße im Ortsteil Neuschönning­stedt jeweils sechs weitere Mobilheime gebaut. An jedem Standort werden dann 50 Menschen untergebracht.

2 Bau von Wohnungen für Flüchtlinge mit Bürgerbeteiligung

Mehr Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen sollen auf einer 7900 Quadratmeter großen Fläche hinter dem städtischen Kindergarten in Schönningstedt und einem 5100-Quadratmeter-Areal südlich der Emil-Nolde-Straße auf dem Bolzplatz in Neuschönningstedt ein neues Zuhause finden. Dort plant Reinbek Wohnungen – zuerst ausschließlich für Flüchtlinge, später sollen dort auch alteingesessene Bürger einziehen. Im Januar organisiert die Verwaltung Bürgerveranstaltungen mit dem Ziel, zusammen ein für alle Seiten tragfähiges Konzept zu entwickeln. In Schönningstedt könnten 250 Menschen und in Neuschönningstedt 190 eine Bleibe erhalten. Vergrößert wird zudem das Wohnheim am Mühlenredder mit einem Anbau in gleicher Größe.

3 Am Oher Weg entsteht das Quartier Schröders Koppel

In Neuschönning­stedt am Oher Weg ist Baustart für das Quartier Schröders Koppel. Auf der vier Hektar großen Fläche werden 210 Wohneinheiten errichtet, 30 davon sind öffentlich gefördert. Die Zahl beinhaltet auch Reihen- und Doppelhäuser sowie Eigentumswohnungen in sogenannten Stadtvillen. Die günstigen Wohnungen sind über das gesamte Areal verteilt.

4 Spatenstich im Neubaugebiet Am Salteich in Schönningstedt

Ein Projekt in Schönningstedt wird nun endlich angegangen: Zwischen Königstraße und Am Salteich entsteht ein Wohngebiet mit 33 Grundstücken für Einzel- und Doppelhäuser.

5 Erweiterung der Mensa an der Grundschule Mühlenredder

Der 170 Quadratmeter große Mensa-Anbau der Grundschule Mühlenredder ist in vollem Gange. Im Frühjahr ist Fertigstellung. Die Kosten betragen rund 930.000 Euro.

6 Beratungen über neue Feuerwehrwache am Mühlenredder

Ob Reinbeks neue Feuerwehrwache auf dem Grandplatz am Mühlenredder schon 2016 gebaut wird, ist ungewiss. Die Politiker haben auch wegen der geschätzten Kosten von mindestens 6,5 Millionen Euro noch Beratungsbedarf. Vorher soll die TSV Reinbek als Ausgleich einen Kunstrasenplatz erhalten. Das Geld dafür wurde aber noch nicht in den Haushalt eingestellt.

7 Ausbau des Krankenhauses St. Adolf-Stift beginnt

Für 18 Millionen Euro wird die Reinbeker Klinik bis 2020 in drei Phasen ausgebaut. Los geht es im Frühjahr mit der neuen Zentralsterilisation sowie mit der Vergrößerung der Intensivstation und der Erweiterung des Aufwachraumes von sechs auf 14 Betten.

Das wünschen sich die Bürger

Inge Funk, 67 und Inhaberin des Geschenkestübchens in Glinde: „Ich freue mich vor allem auf das Golf-Hotel mit Wellness-Oase, das hier entsteht. Es ist etwas ganz Besonderes. Ich sehe neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen. Es ist zwar ein sehr großes Projekt, aber man muss auch manchmal etwas wagen. Wichtig ist mir vor allem das Ehrenamt. Wir alle müssen es fördern und positiv auf unsere Mitmenschen zugehen. Wie die Ehrenamtlichen hier in Glinde die Flüchtlinge unterstützen, finde ich großartig und richtig. Nur dürfen wir bitte nicht die alteingesessenen Bürger, die sozialschwach sind, vernachlässigen. Ich war früher selbst in der Politik ehrenamtlich aktiv und kann mir gut vorstellen, später in anderen Bereichen meine Hilfe anzubieten. Leider hat Glinde als Einkaufsstandort an Attraktivität verloren. Ich wünsche mir einen besseren Branchenmix.“
Inge Funk, 67 und Inhaberin des Geschenkestübchens in Glinde: „Ich freue mich vor allem auf das Golf-Hotel mit Wellness-Oase, das hier entsteht. Es ist etwas ganz Besonderes. Ich sehe neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen. Es ist zwar ein sehr großes Projekt, aber man muss auch manchmal etwas wagen. Wichtig ist mir vor allem das Ehrenamt. Wir alle müssen es fördern und positiv auf unsere Mitmenschen zugehen. Wie die Ehrenamtlichen hier in Glinde die Flüchtlinge unterstützen, finde ich großartig und richtig. Nur dürfen wir bitte nicht die alteingesessenen Bürger, die sozialschwach sind, vernachlässigen. Ich war früher selbst in der Politik ehrenamtlich aktiv und kann mir gut vorstellen, später in anderen Bereichen meine Hilfe anzubieten. Leider hat Glinde als Einkaufsstandort an Attraktivität verloren. Ich wünsche mir einen besseren Branchenmix.“ © HA | René Soukup
Joachim Lehmann, 58, hauptamtlicher Vorsitzender des TSV Glinde: „Ich bin froh, dass unser neuer Kunstrasenplatz so zügig gebaut wurde. Da hat jedes Rädchen ins andere gegriffen. Schade, dass die Hamburger Olympia abgelehnt haben. Wir am Stadtrand hätten von den Spielen profitiert, davon bin ich felsenfest überzeugt. Bestimmt wären einige unserer Anlagen zwecks Training von den Athleten genutzt worden. Der bauliche Zustand einiger Sportstätten in der Stadt lässt jedoch zu wünschen übrig, insbesondere betrifft das die Hallen am Oher Weg. Wir richten dort große Veranstaltungen aus, haben dabei als Gastgeber immer ein komisches Gefühl. Es gibt einen Sanierungszeitplan, der darf sich auf keinen Fall verzögern. In Glinde ist das Verkehrsaufkommen gestiegen, das belastet und nervt teilweise. Ich wünsche mir mittelfristig ein schlüssiges Verkehrskonzept für die Stadt.“
Joachim Lehmann, 58, hauptamtlicher Vorsitzender des TSV Glinde: „Ich bin froh, dass unser neuer Kunstrasenplatz so zügig gebaut wurde. Da hat jedes Rädchen ins andere gegriffen. Schade, dass die Hamburger Olympia abgelehnt haben. Wir am Stadtrand hätten von den Spielen profitiert, davon bin ich felsenfest überzeugt. Bestimmt wären einige unserer Anlagen zwecks Training von den Athleten genutzt worden. Der bauliche Zustand einiger Sportstätten in der Stadt lässt jedoch zu wünschen übrig, insbesondere betrifft das die Hallen am Oher Weg. Wir richten dort große Veranstaltungen aus, haben dabei als Gastgeber immer ein komisches Gefühl. Es gibt einen Sanierungszeitplan, der darf sich auf keinen Fall verzögern. In Glinde ist das Verkehrsaufkommen gestiegen, das belastet und nervt teilweise. Ich wünsche mir mittelfristig ein schlüssiges Verkehrskonzept für die Stadt.“ © HA | René Soukup
Ina Vanessa Skorka-Müller, 46, Selbstständige aus Reinbek: „Reinbek hat viele Vorteile, ist eine lebens- und liebenswerte Stadt. Leider wuchert sie mit ihren Pfunden nicht. Das sollte sich ändern. Ich denke da zum Beispiel an einen Stadtplan mit ganz vielen Informationen über die Kinderspielplätze, Fahrrad- und Spazierwege sowie spezielle Plätzen an der Bille. Auch Geocaching-Punkte könnten in diesem Freizeitführer eingezeichnet sein. Mit fehlen in der Stadt zudem Orte im öffentlichen Raum, wo man sich treffen kann. Im Zentrum in der Bahnhofstraße könnten wir ein neues Café gebrauchen. Außerdem wünsche ich mir Blumenkübel vor den Geschäften, das würde diesen Bereich einladender machen. Gut finde ich, dass viele Reinbeker den Flüchtlingen helfen. Das stärkt den Zusammenhalt. Ich hoffe, dass die Bereitschaft, den Menschen unter die Arme zu greifen, anhält.“
Ina Vanessa Skorka-Müller, 46, Selbstständige aus Reinbek: „Reinbek hat viele Vorteile, ist eine lebens- und liebenswerte Stadt. Leider wuchert sie mit ihren Pfunden nicht. Das sollte sich ändern. Ich denke da zum Beispiel an einen Stadtplan mit ganz vielen Informationen über die Kinderspielplätze, Fahrrad- und Spazierwege sowie spezielle Plätzen an der Bille. Auch Geocaching-Punkte könnten in diesem Freizeitführer eingezeichnet sein. Mit fehlen in der Stadt zudem Orte im öffentlichen Raum, wo man sich treffen kann. Im Zentrum in der Bahnhofstraße könnten wir ein neues Café gebrauchen. Außerdem wünsche ich mir Blumenkübel vor den Geschäften, das würde diesen Bereich einladender machen. Gut finde ich, dass viele Reinbeker den Flüchtlingen helfen. Das stärkt den Zusammenhalt. Ich hoffe, dass die Bereitschaft, den Menschen unter die Arme zu greifen, anhält.“ © HA | René Soukup
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PROJEKTE IN GLINDE

8 Glinde baut vier Häuser für Flüchtlinge am Schlehenweg

Um die kalkulierten 300 neuen Flüchtlinge in Glinde beherbergen zu können, erstellt die Stadt im Herbst auf einer Grünfläche am Schlehenweg mindestens vier Häuser in Modulbauweise, die pro Stück rund 500.000 Euro kosten und jeweils Platz für 26 Menschen bieten. Zwei dieser Gebäude werden spätestens im April am Willinghusener Weg einzugsbereit sein.

9 Baustart für 153 Wohnungen am Gleisdreieck im Zentrum

Vorarbeiten wurden sabotiert, eine Bürgerinitiative legte Beschwerde bei der Kommunalaufsicht ein, weil nach ihrer Meinung die Stadt dem Investor das Grundstück zu billig überlassen hat. Auch deswegen hat der Bau von 153 Wohnungen, 60 Prozent davon öffentlich gefördert, noch nicht begonnen. Im Herbst soll es jetzt losgehen.

10 Hotel mit Wellness-Oase am Golf Gut für 55 Millionen Euro

Für den Herbst ist der Spatenstich für das Hotel mit Wellness-Oase am Golf Gut geplant. Die Anlage für rund 55 Millionen Euro wird eine der modernsten Europas und soll zwei Jahre später eröffnen. Architektonisch ist der Komplex in einem mediterranen und arabisch-indischen Stil gehalten. In dem Hotel-Gebäude mit bis zu vier Geschossen entstehen neben Zimmern und Suiten auch De­luxe-Zimmer. Zudem gibt es Räume für Tagungen und Events. Der Wellnessbereich erstreckt sich auf 9500 Quadratmeter und ist weitläufig mit einem großen Gartenanteil gestaltet. Der Betreiber will rund 250 Arbeitsplätze schaffen.

11 Noch mehr Seniorenwohnungen im Neubaugebiet Alte Wache

Im Neubaugebiet An der Alten Wache realisiert die Hamburger Immobilienentwicklungsgesellschaft Senectus den Bau von weiteren 22 Eigentumswohnungen plus der gleichen Zahl an Tiefgaragenplätzen für ältere Menschen. Das Investitionsvolumen für das Haus Glinder Mühle im Zentrum beläuft sich auf sechs Millionen Euro.

12 Ehemalige Gaststätte Filou in der Innenstadt wird abgerissen

Die frühere Gaststätte Filou an der Ecke Oher Weg/Avenue St. Sebastien, ein kleines, dunkelrot gestrichenes Haus, das Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde und sofort ins Auge fällt, wird abgerissen. Auf dem Grundstück in der Innenstadt entsteht ein fünfgeschossiges Gebäude plus Staffelgeschoss mit Mietwohnungen und drei Gewerbeeinheiten.

13 Stadtvertreter entscheiden über Zeitpunkt der Schulfusion

Die Fusion der Gemeinschaftsschulen Wiesenfeld und Sönke-Nissen haben die Glinder Stadtvertreter bereits beschlossen. Den Zeitpunkt werden sie im Herbst festlegen. Angedacht ist ein Umzug der Wiesenfelder ins Schulzentrum am Oher Weg, wo die Sönke-Nissen-Schule beheimatet ist. Das dort ansässige Gymnasium soll nach Wiesenfeld übersiedeln.

DAS WURDE AUS DEN PROJEKTEN DER AGENDA 2015

In Glinde wurden wichtige Projekte zum Abschluss gebracht, die für 2015 auf der Agenda gestanden hatten. Zum Beispiel im Neubaugebiet An der Alten Wache das Haus Glinn mit seinen 37 Eigentumswohnungen, in denen auch betreutes Wohnen möglich ist, ein Altenheim mit 115 barrierefreien Pflegeappartements sowie 53 Seniorenwohnungen auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Diesing.

Voran ging es auch mit der Erweiterung des Gewerbegebiets an der Wilhelm-Bergner-Straße. Dort, östlich des Paketzentrums der Deutschen Post, hat der Zulieferer für die Kfz-Industrie, die Jürgen Liebisch GmbH, ein Gebäude gebaut, um Verwaltung und Lager an einem Standort zu konzentrieren. Weitere Unternehmen sind in die Stadt gezogen, dadurch wurden laut Bürgermeister Rainhard Zug rund 200 Arbeitsplätze geschaffen.

Die Fußballer des TSV Glinde spielen seit Juni auf ihrem neuen Kunstrasenplatz. Die Bauzeit betrug drei Monate, das Projekt hat 590.000 Euro gekostet. Beendet wurde zudem der Ausbau der Mühlenstraße. Am Willinghusener Weg entstand ein zweites Haus für Flüchtlinge mit Platz für 26 Personen.

Für die Hilfesuchenden aus Kriegs- und Krisenregionen hat Reinbek jeweils sechs Mobilheime am Freizeitbad sowie an der Feldstraße im Ortsteil Neuschönningstedt erstellt. Hier ist Platz für 50 Menschen. Auch die Unterkunft im Stadtteil Krabbenkamp wurde erweitert.

Den Architekturwettbewerb für den Bau der neuen Feuerwehrwache auf dem Grandplatz am Mühlenredder gewann die Arbeitsgemeinschaft Jan Derveaux und Rimpau & Bauer Architekten aus Berlin. 271 Architektenbüros aus ganz Europa hatten ihre Unterlagen eingereicht. Nicht realisiert wurden der Borstenfischpass – kurz Fischtreppe – am Mühlenteich-Wehr und die Reparatur der denkmalgeschützten Ufermauer