Pinneberg. Pinneberg wählt einen neuen Rathauschef. Diese fünf Männer wollen an die Spitze im Amt. Was sie für die Stadt erreichen wollen.
- Bürgermeisterwahl in Pinneberg: Kandidaten stellen sich an drei Terminen vor
- Zwei Kandidaten werden von den Partein unterstützt
- Drei Männer, die an die Spitze im Rathaus wollen, gehen als Einzelkandidaten ins Rennen
Am 8. Oktober wählen die Pinneberger einen neuen Bürgermeister. Aber schon jetzt beginnt die heiße Phase des Wahlkampfes. Fünf Männer nehmen den Kampf ums Bürgermeisteramt in Pinneberg auf. Die Kandidaten werden sich an drei Terminen der Öffentlichkeit vorstellen. Dort können die Pinneberger auch Fragen stellen und die Anwärter für das wichtigste Amt in der Stadt auf Herz und Nieren prüfen.
Los geht es schon am Mittwoch, 6. September, von 18.30 Uhr an mit der ersten Runde. Dann wird die Sporthalle der Rübekampschule, Rübekamp 13, zur Wahlkampfarena. Am Montag, 11. September, von 18.30 Uhr an folgt der zweite Streich. Dann werden die potenziellen Rathauschefs sich und ihre Ziele im Bürgerverein Waldenau-Datum, Nienhöfener Straße 18, vorstellen.
Ein dritter Termin ist für Dienstag, 12. September, terminiert. Gleiche Zeit, anderer Ort: Die fünf Kandidaten treffen in der Sporthalle der Theodor-Heuss-Schule, Datumer Chaussee 2, aufeinander.
Bürgermeisterwahl in Pinneberg: Marco Bröcker stellt sich zur Wahl
Hinter Marco Bröcker (CDU), aktuell Rathaussprecher und Büroleitender Beamter von Urte Steinberg, stehen die CDU und die Grünen. Der 49-Jährige war zuvor Wirtschaftsförderer der Stadt und kennt die Verwaltungsabläufe. Er möchte Pinneberg als Kreisstadt stärken, das Image der Stadt verbessern und die Stadtverwaltung modern und bürgerfreundlich ausrichten.
Bröcker saß von 2008 bis 2014 für die CDU im Pinneberger Kreistag. Sechs Jahre als Referent für Sozialpolitik in der CDU-Landtagsfraktion gehören ebenfalls zu seiner Vita. In Lübeck führte er als Referent die Geschäfte der Christdemokraten ehe er 2020 Wirtschaftsförderer der Stadt Pinneberg und im September 2021 Büroleiter der Bürgermeisterin wurde.
Bürgermeisterwahl Pinneberg: SPD und FDP unterstützen Thomas Voerste
Thomas Voerste (parteilos) wird von SPD und FDP unterstützt. Der 53-Jährige aus Altenholz arbeitet als Fachbereichsleiter beim Kreis Rendsburg-Eckernförde, ist dort für die Bereiche Jugend, Familie, Schule sowie fürs Kulturwesen und die Regionalentwicklung zuständig. Der Sozialpädagoge hat einen Bezug zu Pinneberg: In Barmstedt lernte er Baumschulgärtner, anschließend arbeitete er in einer Baumschule in Rellingen. Außerdem war der Verwaltungsfachmann bei der Arbeiterwohlfahrt tätig.
Ihn reizt es, die Gesamtverantwortung für eine Stadt zu übernehmen. Auf seiner Agenda stehen die Digitalisierung der Verwaltung und die Gestaltung der Innenstadt sowie der Ausbau des Radwegenetzes.
Thomas Voerste lädt Bürger am Sonntag, 10. September zu einer Fahrradtour durch Pinneberg ein. Gestartet wird um 11 Uhr auf dem Drosteiplatz. Er will in kurzen Etappen mit dem Fahrrad viele Orte besuchen, die er für Pinneberg anpacken möchte und freut sich über weitere Anregungen.
Jörg Heuer geht ebenfalls als Einzelkandidat ins Rennen
Jörg Heuer ist Mitglied der Wählerinitiative Buntes Pinneberg und parteilos, wie er betont. Er wagt die Bewerbung ohne die Fraktion im Rücken. Nach dem Studium der Chemie promovierte er zum Doktor der Naturwissenschaften und arbeitete mehrere Jahre in einer Bundesoberbehörde, wo er unter anderem Verfahrensabläufe entwickelte, die durch Informationstechnik gesteuert und gestützt werden konnten.
Praktische Erfahrung in der Anwendung von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien sowie der Qualitätssicherung sammelte er in der Arbeit als Regulatory Affairs Manager in der Industrie. Seit 23 Jahren Bürger der Stadt Pinneberg – verheiratet, zwei erwachsene Kinder – liegt ihm der Fahrradverkehr besonders am Herzen. Darum engagiert sich Heuer auch beim ADFC Pinneberg.
Bürgermeisterwahl in Pinneberg: Feuerwehrmann Paul Hoffmann kandidiert
Ohne Unterstützung einer Partei geht auch Paul Hoffmann (parteilos) ins Rennen um das Bürgermeisteramt in Pinneberg. Der 34-Jährige ist hauptberuflich Feuerwehrmann. Der Vater von drei Kindern ist gelernter Handwerker und lebt seit acht Jahren in Pinneberg.
Als Berufsfeuerwehrmann und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr liegt ihm die Sicherheit in der Stadt am Herzen – vor allem rund um den Bahnhof. Als weitere wichtige Themen nennt er die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Steigerung der Attraktivität der Stadt für die Pinneberger sowie die Sanierung der Ernst-Paasch-Halle.
Hauke Röben ist jüngster Kandidat der Bürgermeisterwahl in Pinneberg
Jüngster Kandidat ist der 27-Jährige Hauke Röben. Er arbeitet seit zwei Jahren im Pinneberger Rathaus als Vermessungstechniker in der Stadtplanung. Röben, der sich zurzeit im Urlaub befindet und am Dienstag bei der Verkündung des Wahlausschusses nicht dabei sein konnte, ist Vater von zwei Kindern, mit einer Rellingerin verheiratet und lebt seit mehr als fünf Jahren in der Kreisstadt.
Er sieht vor allem im Bereich der Schulen einen großen Nachholbedarf und in der Verkehrsinfrastruktur Verbesserungsbedarf. Sein Alter sieht er als Vorteil: „Ist man jung, hat man auf vieles einen anderen Blick“, sagt Röben. Und das sei etwas, was sich viele Menschen von Verwaltung und Politik wünschten.
Pinneberger wählen am 8. Oktober neuen Bürgermeister
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Bürgermeisterin Urte Steinberg (parteilos) geht zu Beginn des Jahres 2024 in den vorzeitigen Ruhestand. Die Rathauschefin war im November 2012 als gemeinsame Kandidatin von CDU mit SPD mit 57,46 Prozent der Stimmen gewählt worden. Ihr Amt trat sie dann offiziell im Januar 2013 an. Bei der letzten Bürgermeisterwahl 2018 hatte sie 72,5 Prozent der Stimmen gegen den Taxifahrer Jitendra Sharma erzielt.
In diesem Jahr dürfte der Sieg weit weniger eindeutig ausfallen. Am 8. Oktober wird gewählt. Bis dahin haben die fünf Kandidaten Zeit, die Wähler für sich zu gewinnen.