Pinneberg. Der 34-jährige Paul Hoffmann tritt als Einzelbewerber an. Was er in Pinneberg bewegen will und wie seine Chancen stehen.

Bei der Arbeit geht es für Paul Hoffmann oft heiß her. Der 34-Jährige ist Feuerwehrmann und das mit Leidenschaft. Wenn es nach ihm geht, aber nur noch bis Anfang 2024. Denn Hoffmann will Bürgermeister von Pinneberg werden.

Der Familienvater ist gelernter Handwerker, weiß was es heißt, anzupacken und hat – nach eigener Aussage – bei der Feuerwehr vor allem eins gelernt: Wie wichtig offene Kommunikation ist. Und davon gibt es ihm in Pinneberg zu wenig. Er will die Stadt wieder „flottmachen“.

Bürgermeisterwahl: Feuerwehrmann will Pinneberg „flottmachen“

Hoffmann, der seit acht Jahren mit seiner Frau und drei kleinen Kindern in Pinneberg lebt, sagt, er sei es gewohnt, unter Stress Entscheidungen zu treffen. „Ich schätze mich schon als führungsstark ein“, sagt er. Die Pinneberger Verwaltung will er auf Vordermann bringen. Mit „Kritikfähigkeit, Transparenz und einer gesunden Fehlerkultur“.

In seinen 13 Jahren als Berufsfeuerwehrmann bei der Hamburger Feuerwehr habe er gelernt, wie wichtig diese Qualitäten seien. „Ein guter Chef stellt sich vor seine Mannschaft“, sagt er. Von den genannten Qualitäten fehle seiner Ansicht nach einiges in der Pinneberger Verwaltung, auch wenn Hoffmann zugibt, nicht ins Innere des Verwaltungsapparates schauen zu können.

Hoffmann will Pinnebergs Verwaltung auf Vordermann bringen

„Mein Eindruck ist, dass Pinneberg mehr Rückschritte als Fortschritte macht“, sagt er. Die Verwaltung fahre mit „angezogener Handbremse“, so sein Empfinden. Die Sorgen der Bürger kämen nicht im Rathaus an. Den Mitarbeitern will er dabei keinen Vorwurf machen, das Potenzial sei da, es werde nur nicht abgerufen.

Es fehle an Führungsstärke und einem offen Ohr für die Kollegen und Mitarbeiter. Das will er ändern. Sollte er gewählt werden, würde er Noch-Bürgermeisterin Urte Steinberg gern ein wenig bei der Arbeit über die Schulter schauen. Denn ein Verwaltungsfachmann sei er nicht.

Offene Kommunikation – nach Innen und nach außen

Seine mangelnde Erfahrung sieht er aber nicht als Nachteil. „Ich bin noch jung, ich bin bereit zu lernen. Und ich weiß, dass die Menschen in der Verwaltung wissen, was sie tun. Insofern zähle ich auf ihre Expertise“, sagt Hoffmann. Außerdem hofft er, die Parteien zusammenzubringen. Mit guter Kommunikation.

Die Kommunikation, sie ist eines von Hoffmanns Hauptthemen. Immer wieder kommt er darauf zurück. Die müsse in Pinneberg einfach besser werden, nach innen wie nach außen. Oft wüssten die Bürger nicht, warum bei Projekten Stillstand herrsche. Eine motiviert arbeitende Verwaltung sei die Grundlage, um in der Stadt etwas bewegen zu können.

Feuerwehrmann Hoffmann setzt auf Sicherheit und Familienthemen

Was will er denn genau bewegen? Die Sanierung der Ernst-Paasch-Halle sei ihm ein Anliegen, sagt Hoffmann, die Sicherheit in der Stadt, vor allem rund um den Bahnhof, der immer wieder Schauplatz von Kriminalität werde. Und die Standortsuche für die Pinneberger Feuerwehr, bei der Hoffmann ebenfalls Mitglied ist.

Die nötigen Unterschriften als Einzelbewerber hat er bereits im Rathaus eingereicht. Sein Wahlkampfmotto lautet „Gemeinsam für Pinneberg“. Insofern will er alle Bürger mitnehmen, alt und jung. Von einer Partei wird er allerdings nicht unterstützt. Das könne, so hofft er, aber vielleicht ein Vorteil sein, ebenso wie sein Alter.

Pinneberg: Feuerwehrmann will neuer Bürgermeister werden

Er kenne die Sorgen und Nöte der Bürger. Gerade der Familien, immerhin sei er selbst Vater, engagierte sich im Landeselternbeirat. Insofern sei ihm die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig. „Natürlich brauchen wir Kita-Plätze. Aber was bringen neue Kitas, wenn das Personal fehlt, um die Kinder zu betreuen“, sagt Hoffmann.

Als weitere wichtige Themen nennt er die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Attraktivität der Stadt, insbesondere für die Pinneberger. Bodenständige Themen, keine Träumerein. Er sehe sich als ganz normaler Bürger, sagt Hoffmann. Und vielleicht sei eben das sein größter Trumpf.

Pinneberg: Jörg Heuer tritt ebenfalls als Einzelbewerber an

Als Einzelbewerber ist Hoffmann nicht allein. Auch Jörg Heuer will Bürgermeister in Pinneberg werden und hat dafür fleißig Unterschriften gesammelt. Von Paul Hoffmann unterscheidet ihn jedoch, dass Heuer für die Wählerinitiative Buntes Pinneberg in der Ratsversammlung sitzt. Auch wenn die ihn nicht offiziell als Kandidaten unterstützt.

Seine technische Ausbildung und rechtlichen Kenntnisse würden ihn zu einem geeigneten Kandidaten machen. Zudem kenne er die Stadt und die politischen Verhältnisse, sagt Heuer. Der 60-Jährige lebt seit 23 Jahren in Pinneberg, ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder.