Die Vorbereitungen von Atomkraftgegnern und Polizei laufen auf Hochtouren. Gerade werden Unterkünfte für die Demonstranten gebaut.
Gorleben/Wendland. Der Castor steht in Frankreich zur Abfahrt bereit und im Wendland gehen die Vorbereitungen in die letzte Phase. Vor allem die Errichtung der Camps für die tausenden Demonstranten stehen derzeit im Mittelpunkt. Nach dem anfänglichen Verbot der Polizei hat nun das Verwaltungsgericht in Lüneburg grünes Licht gegeben und auch die Initiative Bäuerliche Notgemeinschaft darf ein Camp aufbauen. Während des Castortransportes von Atommüll nach Gorleben sollen dort rund 500 Personen unterkommen.
Auch in Gedelitz entsteht ein großes Camp der Initiative "X-tausendmal quer". Ein großes Zirkuszelt bildet die Basis und täglich kommen weitere große und kleine Schlafzelte hinzu. Am wichtigsten ist vor allem die karge Infrastruktur in den Camps: Die Aufbaucrews zimmern Kompostklos und sogar erste Solarzellen für die Stromversorgung sind bereits vor Ort. Allein die Zeltstadt von "X-tausendmal quer" bietet Platz für mehrere tausend Menschen. Die meisten der Atomkraftgegner reisen erst am Wochenende an.
Doch auch die Vorbereitungen der Polizei gehen in die letzte Runde. Wegen der erwarteten Demos wurde der Verladebahnhof in Dannenberg mit weiteren Stacheldrahtrollen und Absperrgittern versehen. Nach und nach treffen immer mehr Polizeieinheiten aus ganz Deutschland ein.
Nach Angaben der Atomkraftgegner werden die Proteste am Wochenende die Größten in der Geschichte werden: Mehrere zehntausend Demonstranten aus ganz Deutschland sollen ins Wendland reisen.
Das Camp der Initiative Bäuerliche Notgemeinschaft hatte die Polizei zunächst verboten, weil dort Anti-Atom-Aktionen vorbereitet werden könnten. Von besonderen Gefahren oder einer überdurchschnittlichen Gewaltbereitschaft könne man jedoch nicht ausgehen, urteilten die Richter am Donnerstag. Carsten Niemann von der Bäuerlichen Notgemeinschaft zeigte sich erfreut über die Entscheidung. „Astrein“, sagte er am Donnerstag. „So muss das sein.“