Die bedrohlichen Ereignisse im japanischen Atomkraftwerk Fukushima bewegen die Menschen weltweit.
In Lüneburg fanden sich am Sonnabend gleich mehrere Hundert Demonstranten zusammen, um der vielen Erdbeben-Toten zu gedenken. Wichtig war ihnen dabei aber auch, gegen die tödlichen Gefahren zu protestieren, die noch immer von der friedlich genutzten Kernkraft ausgehen.
Plötzlich sind die schrecklichen Erinnerungen an den Super-GAU nach der Katastrophe im ukrainischen Tschernobyl wieder allgegenwärtig. 25 Jahre ist es her, dass die strahlenbelastete Wolke über halb Europa zog.
Das Unbehagen der Bewohner dieser Region ist absolut berechtigt. Denn in keiner anderen modernen Technologie steckt so viel Zerstörungskraft wie in der atomaren Energie. Und in keiner anderen Gegend Deutschlands steckt so viel strahlender Sondermüll wie im Nordosten von Niedersachsen.
Grausame Folgen für das Erbgut kann die unsichtbare und nicht wahrnehmbare Strahlung auch ohne spektakuläre Unglücksfälle haben. Nach Angaben des Lüneburger Aktionsbündnisses gegen Atom trat vor 20 Jahren ein abrupter Anstieg der Leukämiefälle bei Kindern auf, die in der Nähe des Kernkraftwerks Krümmel bei Geesthacht leben. Gerade weil in der Elbmarsch Ursache und Wirkung nicht restlos geklärt sind, ist Misstrauen angebracht und nötig.
Niedersachsen gilt zwar nicht als erdbebengefährdetes Gebiet. Aber Fukushima ist eben doch überall, wo Atommeiler in den Himmel ragen.