Aktionsbündnis gegen Atomkraft plant zwei Mahnwachen während des Castor-Transports
Wendisch Evern. Auf der Brücke der Kreisstraße 37 über die Bahnstrecke haben sie sich postiert, die Castor-Gegner des Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atomkraft (LAGA). Denn diese Bahnstrecke, auf der normalerweise einmal pro Stunde die Regionalbahn in Richtung Dannenberg rollt, wird in eineinhalb Wochen zur Castor-Strecke. Ab Sonntag, 7. November, sind hier daher zwei Mahnwachen geplant: eine direkt an der Brücke, eine zweite auf einer Wiese am "Hof Göxe", nur etwa einhundert Meter weiter.
Der Vorsitzende der Lüneburger Grünen, Andreas Meihsies, hat die Mahnwache auf der Wiese angemeldet, das Laga kümmert sich um Organisation und Infrastruktur. "Da wir ein sehr breit aufgestelltes Bündnis sind, wollen wir allen Menschen, die friedlich demonstrieren wollen, hier eine Möglichkeit bieten, dies ohne jedes Risiko zu tun", sagt Bündnis-Sprecher Bernd Redecker. Die Mahnwachen werden daher außerhalb der Demostrationsverbots-Zone durchgeführt. Die allerdings beginnt gleich hinter der Wiese entlang der Bahnstrecke.
Das Laga stellt Informationsstände, Musik, Wasser, Strom und Toiletten zur Verfügung. Verpflegung und Sitzgelegenheiten sollte aber jeder selbst mitbringen. "Wir würden uns nicht nur freuen, wenn viele Menschen kommen, sondern auch wenn sie sich aktiv einbringen", so Redecker.
Die Mahnwachen beginnen am 7. November um 11 Uhr, und sollen so lange andauern, bis der Castor-Zug die jeweilige Stelle passiert hat. Zusätzlich soll ein Info-Stand an der Kreuzung Altenbrückertorstraße/Willy-Brandt-Straße in der Innenstadt Zugreisende über die Mahnwachen in Wendisch Evern informieren.
Die zweite Mahnwache, direkt an der Bahnbrücke, wird vom "Offenen Bürgerforum" in Wendisch Evern organisiert. Sie findet hier jedes Jahr statt, bereits seit 2001. "Davor sind wir immer ins Wendland gefahren. Aber dann haben wir uns überlegt, hier auch selbst protestieren zu wollen", sagt Organisatorin Ute Quante. Schließlich rollen die Castoren hier direkt an ihrem Zuhause entlang. Die Aktivisten aus Wendisch Evern planen unter anderem, einen symbolischen Atommüllberg aufzuschichten.