Abgeordneter kritisiert Termin-Überschneidung mit Dannenberger Kartoffelsonntag
Lüneburg. Der Lüneburger CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols fordert bei der Festlegung von Terminen für Castor-Transporte in Zukunft mehr Rücksichtnahme auf lokale Belange. Die Termin-Überschneidung mit dem Dannenberger Kartoffelsonntag bezeichnete Pols als "Debakel". "Ich bedaure die daraus folgende Absage der Dannenberger Traditionsveranstaltung sehr", schrieb Pols in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ministerpräsident David McAllister und Landesinnenminister Uwe Schünemann.
Vor dem Hintergrund der Weitererkundung des Salzstockes Gorleben sei mit massiven Protesten und erhöhter Militanz zu rechnen, so Pols. Aus seiner Sicht ist somit ein Schutz des Atom-Transportes neben der Absicherung eines riesigen Volksfestes mit mehr als 20 000 Besuchern nicht machbar.
Der Kartoffelsonntag in Dannenberg sollte ursprünglich am 7. November stattfinden. Voraussichtlich wird an diesem Tag der diesjährige Castor-Transport im Wendland eintreffen. Der Dannenberger Stadtdirektor Jürgen Meyer erklärte Anfang des Monats, dass der Kartoffelsonntag abgesagt werde, um kein Risiko einzugehen. Die Terminüberschneidung sei für den strukturschwachen Raum "dramatisch", so Meyer. Die Werbegemeinschaft Dannenberg schätzt den wirtschaftlichen Verlust auf rund 400 000 Euro.