Die Polizei im Wendland hat vor dem Atommülltransport nach Gorleben versucht, eine Atomkraftgegnerin als Informantin abzuwerben.
Gorleben/Hannover. Im Herbst wird es erneut einen Atommülltransport nach Gorleben geben. Die Polizei rechnet mit vielen Protesten . Um das Gewaltpotenzial einschätzen zu können, versucht die Polizei Atomkraftgegner gegen Geld als Informanten abzuwerben. Die Polizei setzt bei der Beobachtung der Anti-Atom-Bewegung vor dem Castor-Transport in diesem Herbst auch auf V-Leuten. Bei einer Atomkraftgegnerin im Wendland ist ein Anwerbeversuch jetzt aber erfolglos geblieben. Die Bürgerinitiative in Lüchow-Dannenberg berichtete am Freitag, ein Kriminalhauptkommissar habe versucht, ein Mitglied des Gorleben-Widerstandes als „informelle Mitarbeiterin“ anzuwerben. Er habe Informationen über das „Gewaltpotenzial“ von Protestgruppen im Wendland gewinnen wollen und der Atomkraftgegnerin dafür auch Geld angeboten. Sie lehnte eine Zusammenarbeit aber ab. Ein Sprecher des Innenministeriums, Klaus Engemann, sagte in Hannover: „Grundsätzlich ist das möglich.“ Die Sicherheitsbehörden müssten im Vorfeld „sehr genau hinschauen, wen man anspricht“. Engemann sagte: „Das ist nicht immer erfolgreich.“ Im November wird ein Atommüll-Transport ins Zwischenlager Gorleben im Wendland erwartet.