Der Bundestag streitet noch vor dem Einsetzten der Untersuchungen zu Gorleben über das Vorgehen zur Endlagerung von Atommüll.

Berlin. Noch vor der Einsetzung eines Bundestags- Untersuchungsausschusses zu Gorleben haben Koalition und Opposition über das Vorgehen bei der Endlagerung von Atommüll gestritten.

Die 2000 eingestellte Erkundung des niedersächsischen Salzstocks Gorleben müsse so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden, verlangte die designierte Ausschussvorsitzende Maria Flachsbarth (CDU) am Donnerstag im Bundestag. „Es ist eine Frage der Generations- Gerechtigkeit, nicht künftigen Generationen den Müll einfach vor die Füße zu schmeißen“, sagte Flachsbarth. Dagegen forderte der SPD-Politiker Matthias Miersch, die Erkundung zumindest solange „nicht aufzunehmen, wie der Untersuchungsausschuss tagt“. Darin müsse geklärt werden, ob damalige Gutachten zu Zeiten der Regierung von Helmut Kohl (CDU) Anfang der 80er Jahre manipuliert worden seien.

Es müsse klar werden, ob dies gegen damalige Experten- Empfehlungen dazu geführt habe, Gorleben als geeigneten Standort für die Endlagerung des hoch radioaktiven Mülls anzusehen. Wie es hieß, wollten Union und FDP am Abend entgegen früheren Informationen noch nicht über die Einsetzung des Untersuchungsausschusses entscheiden. Die Koalition soll bemängeln, dass der Antrag von SPD, Grünen und Linksfraktion Fragen enthalte, die nicht in den Bundestag gehörten, weil sie in Niedersachsen zu klären seien.