Der Atommüll-Transport steht kurz vor der letzten Etappe nach Gorleben: Heute Morgen wurden im niedersächsischen Dannenberg bereits sechs der elf Behälter vom Sonderzug auf Speziallastwagen umgeladen.

Dannenberg. Es sind nur noch 20 Kilometer bis ins Zwischenlager Gorleben, um den Atommüll sicher verstauen zu können. Doch insbesondere diese letzten 20 Kilometer sind heikel, da die Spezialbehälter nicht mehr im Zug, sondern auf der Straße transportiert werden müssen. Bisher ist pro Behälter rund eine Stunde Verladezeit eingeplant, daher könnte der Konvoi zur Mittagszeit abfahrbereit sein.

Es ist noch nicht bekannt, welche Route die Lkws nach Gorleben nehmen, da es auch dieses Jahr wieder heftige Proteste von Atomkraftgegnern gibt. Diese hatten bisher eine der beiden Strecken mit 40 ineinander verkeilten Traktoren blockiert. Auf der Alternativroute gab es allerdings wegen eines starken Polizeiaufgebots zunächst keine Demonstrationen.

Probleme wird es jedoch wieder vor der Zufahrt zum Zwischenlager geben, da dort bereits seit dem Morgen hunderte Menschen mit einer Sitzblockade protestieren. "Wir werden die Blockade so früh lösen, dass wir ungehindert einfahren können", sagte der Polizeisprecher. Die Nacht nach der Einfahrt des Atommüll-Transports in die Verladestation Dannenberg sei im gesamten Einsatzgebiet friedlich verlaufen.

Der Atommüll-Transport war am Freitag nach 56-stündiger Fahrt in Dannenberg eingetroffen. Der Zug war nahe der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague gestartet und hatte nach Polizeiangaben nach mehreren Blockadeaktionen mehr als 14 Stunden Verspätung.