Neu Wulmstorf. Neu Wulmstorfs neues großes Quartier mit mehr als 100 Wohnungen ist fertig. Das Abendblatt hat die ersten glücklichen Bewohner getroffen.
Es gibt sie noch, die positiven Nachrichten aus der Immobilienbranche: Das große Neubauprojekt im Norden von Neu Wulmstorf ist fertig und bietet den ersten Mietern bereits neuen Wohnraum. Das Quartier Rosshof-Wulmstorfer Höfe ist früher fertig geworden als gedacht und laut Investor außerdem im Kostenplan geblieben. Jetzt erobern die Menschen nach und nach ihre schicken Domizile.
Das Wohnquartier mit 104 Wohneinheiten in Bahnhofsnähe scheint in Zeiten schwankender Immobilienmärkte auf ganzer Linie ein Erfolgsprojekt zu sein. Im Frühjahr 2022 startete die Buxtehuder Hausbau-Immobiliengesellschaft mbH (HBI) mit der Bebauung des rund 8.600 Quadratmeter großen Grundstücks – seither wuchsen die Gebäude trotz Lieferengpässen und allgegenwärtiger Personalnot in beeindruckender Geschwindigkeit in die Höhe.
Umzug von Rostock in den Hamburger Süden
Einer der neuen Mieter ist Lucas Hofmann. Er ist aus Rostock nach Neu Wulmstorf umgezogen, weil er bei TUI Cruises in Hamburg einen attraktiven Job ergattern konnte. Hofmann bewohnt gemeinsam mit seiner Freundin eine 65 Quadratmeter große Zwei-Zimmer-Wohnung in dem Riegelgebäude Richtung Bahnhofstraße.
„Wir sind sehr glücklich, dass wir hier so etwas Schönes gefunden haben“, sagt der 25-Jährige. „Und im Vergleich zu einer Wohnung in Hamburg ist es sogar noch bezahlbar. Auch wenn mich die Preise hier allgemein schon etwas geschockt haben. Im Rostocker Umland wohnt man sehr viel günstiger.“
Fünf neue Stadtvillen und ein großer Gebäuderiegel – alles vermietet
Das Riegelgebäude mit vier Hauseingängen, in dem Hofmann wohnt, weist 59 Wohnungen auf. Hinzu kommen fünf Stadtvillen mit jeweils neun Wohnungen, die teilweise Weitblick ins angrenzende Naturschutzgebiet bieten. Die verschiedenen Wohnungen sind mit eineinhalb, zwei, drei oder vier Zimmern ausgestattet. Die Wohnungsgrößen variieren zwischen 46 und 98 Quadratmetern. Die Nettokaltmiete liegt laut HBI durchschnittlich bei rund 12,50 Euro pro Quadratmeter. Alle Wohnungen sind bereits vermietet.
Mieter bevorzugen Staffelmiete statt Indexmiete
Die Mieter zahlen eine Staffelmiete, bei der alle drei Jahre mit einer Erhöhung der Miete um vier Prozent zu rechnen ist. HBI hat sich gegen eine Indexmiete entschieden, die vielen Mietern aktuell zu schaffen macht. Mit einer Indexmiete können Vermieter regelmäßige Mieterhöhungen umsetzen, die sich an der Höhe der Inflationsrate orientieren. In Zeiten hoher Inflation kann so eine Regelung für manche Mieter problematisch werden.
Auch Hofmann bevorzugte deshalb lieber eine Staffelmiete. „Zumal sie an keine Laufzeit gebunden ist. Ich kann jederzeit innerhalb der üblichen Fristen kündigen.“ Aber das will der Neubürger von Neu Wulmstorf gar nicht. „Mir gefällt das Umfeld sehr. Das nahe Alte Land mit der Elbe und den vielen Hofläden hat uns total umgehauen.
Und mit der Bahn sind wir – wenn alles regulär läuft – in 35 Minuten am Arbeitsplatz.“ Die Lage wenige Gehminuten von der S-Bahn entfernt und in unmittelbarer Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und zum Ärztehaus sei perfekt. Auch an der Ausstattung der modernen Wohnung gebe es nichts zu bemängeln.
Lungenkranke freut sich über Fahrstuhl
Ähnlich sehen das Karin und Manfred Hammer. Sie wohnen im Obergeschoss einer Stadtvilla und haben den Entschluss, ihr altes Domizil an der Schifferstraße in Neu Wulmstorf zu verkaufen, nicht einen Tag bereut. „Wir haben uns erst im März dazu entschlossen. Nur ein halbes Jahr später wohnen wir hier und sind froh, dass wir diesen Schritt in unserem Alter gewagt haben“, sagt der 81-jährige Manfred Hammer.
- Neu Wulmstorf: Coworking über dem Aldi-Markt?
- Neuer Vorstoß für bezahlbaren Wohnraum in Neu Wulmstorf
- Neu Wulmstorf wird Vorreiter beim Solarstrom
Seine 80-jährige Frau Karin nickt zustimmend. Sie leidet unter einer Lungenkrankheit und musste in der alten Wohnung ständig Treppen laufen. „Jetzt haben wir einen Fahrstuhl. Das ist eine große Erleichterung für mich“, sagt Karin Hammer. Das Seniorenpaar hat sich in der 80 Quadratmeter großen Wohnung mit drei Zimmern bereits hervorragend eingelebt.
„Wir schlafen hier noch besser“, sagt Karin Hammer. Das reisefreudige Paar, das regelmäßig auf eigene Faust Ziele auf allen Kontinenten ansteuert, hat die neue Wohnung mit Andenken aus aller Welt dekoriert. Schwer fiel es ihnen lediglich, sich beim Umzug von einigen Erinnerungen zu trennen. „Aber wir sind froh, dass wir unweit unserer ehemaligen Wohnung fündig geworden sind und ebenso zentral wohnen wie vorher“, sagt Manfred Hammer.
Viele Mieter aus dem Hamburger Süden und von Airbus
Das Ehepaar Hammer ist kein Einzelfall: „Wir haben viele Neu Wulmstorfer als Mieter“, sagt Niels Kohlhaase, bei HBI Referent der Geschäftsführung und zuständig für Vertrieb und Kommunikation. Viele Neu-Mieter kämen zudem aus dem Hamburger Süden und es gebe auffällig viele Bewohner, die bei Airbus in Finkenwerder arbeiteten. „Wir haben offenbar auch von den neuen Aufträgen für den Flugzeugbauer profitiert“, sagt Kohlhaase.
Den eigentlichen Grund für den schnellen Vermarktungserfolg des Rosshofes sieht der HBI-Manager allerdings in anderen Faktoren: „Die HBI übernimmt die Planung, die Bebauung, die Vermietung, die Verwaltung und die laufende Gebäudebetreuung“, sagt Kohlhaase. Damit biete das Unternehmen nicht nur den Käufern ein „Rundum-Sorglos-Paket“ an.
„Es bleibt alles in einer Hand, es gibt nur einen Ansprechpartner für den Erwerber und für den Mieter“, sagt Kohlhaase. „Und die Erwerber wissen, dass sie bei uns eine hochwertige, schlüsselfertige Immobilie erhalten und es sich um eine langfristige, sichere Investition handelt – besonders im Hamburger Umland, das immer mehr an Popularität gewinnt und am Wachsen ist.“
HBI will trotz Immobilienkrise weiterbauen
Allgemein seien die HBI-Wohnungen beliebt und immer schon drei Monate vor Fertigstellung komplett vermietet. „Das liegt wahrscheinlich auch an unserer regionalen Verwurzelung. In den 27 Jahren unseres Bestehens haben wir uns vor allem auf die Region in und um Buxtehude konzentriert. Das hat sich ausgezahlt“, sagt Kohlhaase. Gerade in härteren Zeiten sei es von großem Vorteil, dass HBI immer darauf geachtet habe, mit regionalen Handwerksbetrieben zusammenzuarbeiten: „Da gibt es eine große Verlässlichkeit.“
Das Unternehmen will trotz der Einschläge auf dem Wohnungsbaumarkt weiter bauen. Zurzeit ist die Hausbau- und Immobiliengesellschaft vor allem im Neubaugebiet Giselbertstraße in Buxtehude aktiv, wo das Unternehmen einen großen Abschnitt von einem Investor übernommen hat, der abgesprungen war. Auch im Orchideen-Quartier, einem weiteren Neubauvorhaben in Buxtehude, erstellt HBI mehr als 250 Wohneinheiten. Ende des Jahres soll der Startschuss dafür fallen.