Der Ex-Wirtschaftsminister Schleswig-Holsteins bezeichnete die Risikopapiere der Abbaubank als Zeitbombe für den Landeshaushalt.
Kiel. Schleswig-Holsteins Ex-Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU) hat vor Gefahren im Zusammenhang mit der Abbaubank der HSH Nordbank gewarnt. „Die Abbaubank ist ein Risiko“, sagte Marnette am Montag unmittelbar vor einer Sitzung des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Misere des Kreditinstituts in Kiel. Dort befänden sich Risikopapiere im Umfang von 70 Milliarden Euro. In Relation zum Haushalt Schleswig-Holsteins könne man von einer „Zeitbombe“ sprechen.
Marnette hatte sich bereits in der Vergangenheit wiederholt kritisch zur Lage der Bank geäußert . Der 65-Jährige war im März 2009 als Minister zurückgetreten, weil er den Kurs der Kieler Regierung bei der finanziell stark angeschlagenen Landesbank nicht mehr mittragen wollte. Die HSH Nordbank konnte nach Verlusten in Milliardenhöhe von den beiden Hauptanteilseignern Hamburg und Schleswig-Holstein nur durch eine Finanzspritze in Höhe von drei Milliarden Euro vor der Schließung bewahrt werden.
Der Untersuchungsausschuss des Landtages will klären, weshalb die HSH Nordbank im Verlauf der Finanzkrise in eine existenzgefährdende Schieflage geraten war. Sie wurde 2009 von Schleswig-Holstein und Hamburg als Haupteigentümern mit Milliardenhilfen gerettet. Der Ausschuss geht auch der Frage nach, wie die Landesregierung ihre Aufsicht über die Bank wahrgenommen hat.