2012 sollen in der Volksrepublik 500.000 Elektroautos des Autobauers fahren, sagte das neue Mitglied des Aufsichtsrates in Peking.
Peking. Niedersachsens neuer Ministerpräsident David McAllister (CDU) hat sich bei seiner Reise nach Peking für Elektroautos von Volkswagen auf dem chinesischen Markt stark gemacht. Der 39-Jährige war drei Tage nach seiner Wahl zum Regierungschef zu seiner ersten Auslandsreise aufgebrochen. Er führte kurz nach seiner Ankunft am Montag in Peking ein Gespräch mit dem chinesischen Vize-Industrieminister Wei Miao und traf den Deutschen Botschafter in China, Michael Schaefer.
Internationale und chinesische Hersteller liefern sich einen harten Wettbewerb darum, wer als erster alltagstaugliche Elektroautos auf den größten Automarkt der Welt bringen kann. McAllister sagte nach seinem Gespräch mit dem Regierungsvertreter, schon 2012 sollten rund 500.000 Elektroautos auf Chinas Straßen fahren. Vize-Industrieminister Miao habe zugesagt, dass internationale Anbieter wie VW, die in China investierten, genauso staatliche Fördergelder erhalten wie heimische Unternehmen. Dann werde Volkswagen im Wettbewerb mithalten können, meinte McAllister.
Im Jahr 2013 oder 2014 will VW in China erstmals ein elektrisches Auto in Serie bauen. Das Ziel, bis 2018 zum größten Autobauer weltweit aufzusteigen, „gilt ganz klar auch für die Elektro-Mobilität“, hatte VW im Juni verkündet. Volkswagen will seine Produktionskapazität in China innerhalb von drei bis vier Jahren auf drei Millionen Autos verdoppeln. McAllister lotete auch Chancen für die norddeutsche Luftfahrtindustrie in China aus: Das Land wolle in den nächsten zehn Jahr 3000 Flugzeuge bestellen, sagte der Ministerpräsident.
McAllister wird bei seiner China-Visite auch hochrangige Vertreter der Kommunistischen Partei treffen. In Shanghai wird der Regierungschef, der von einer Wirtschaftsdelegation begleitet wird, an diesem Freitag die Weltausstellung Expo besuchen. Gemeinsam mit Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD) und VW-Chef Martin Winterkorn will er einen Niedersachsenabend im Deutschen Pavillon feiern. Zunächst war Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident Jörg Bode (FDP) nach China gereist. Er fliegt an diesem Dienstag zurück nach Hannover.