Politikerin fordert Realitätssinn für die Entwicklungschancen von Modellen für den Massenmarkt.
Konstanz. Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) hat vor zu hohen Erwartungen bei der künftigen Elektromobilität gewarnt. „Die Menschen dürfen nicht ermüdet werden, denn sonst wenden sie sich ab“, sagte sie am Donnerstag auf der Blumeninsel Mainau bei dem 13. Mainauer Mobilitätsgespräch. Es sei nicht gut, wenn manche Hersteller den Eindruck erweckten, man könne schon morgen oder übermorgen ein E-Auto kaufen, sagte Gönner. Man müsse etwas mehr Realitätssinn entwickeln.
Deshalb sei es gut, dass konkrete Projekte wie die Elektro- Modellregion Stuttgart am 4. Juli starten. In Stuttgart werden ab Juli zum Beispiel 500 Elektroroller unterwegs sein. Die Region ist eine von bundesweit acht Modellregionen zur Elektromobilität. Gönner sagte, es sei notwendig, jetzt viel mehr als früher über neue Mobilitätsmodelle wie etwa das Carsharing nachzudenken.
Der heimischen Automobil- und Zulieferindustrie bescheinigte die Verkehrsministerin, in Sachen E-Auto gut aufgestellt zu sein. Es gebe einen Wettbewerb der Ideen und ein gegenseitiges Anspornen. Gönner mahnte, die Autobauer dürften die Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors nicht vernachlässigen. Man werde noch viele Jahr zweigleisig fahren. Der Daimler-Zukunftsforscher Alexander Mankoswky machte in seinem Vortrag über die Veränderung von Mobilität seit Beginn der ersten Autos vor rund 125 Jahren auch Lust auf die künftigen Elektroautos: „Die Vorstellung, nie mehr zu einer Tankstelle fahren zu müssen, finden viele Menschen gut.“