12 Tage nach dem Unglück schlagen Spürhunde an, als sie über die Geröllmassen geführt werden. Bergung noch heute geplant.

Rügen. Es ist ein erster Erfolg nach einer langen Suche, die wegen der Witterungsverhältnisse immer wieder unterbrochen werden musste. Das Mädchen war bereits am zweiten Weihnachtstag bei einem Spaziergang Opfer des Steilküstenabbruchs. Doch jetzt sind die Einsatzkräfte einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Heute schlugen die Leichenspürhunde beim Gang über die Geröllmassen am Kap Arkona an.

„Sie gaben ganz deutliche Signale“, sagte Einsatzleiter Daniel Hartlieb. „Ein Hund hat sich sogar an einer Stelle hingesetzt“ , betonte er. Das ist für die Hundeführer ein deutliches Zeichen, dass die Spürhunde die verschüttete Zehnjährige eindeutig lokalisiert haben. „Wir Hundeführer gehen davon aus, dass genau an dieser Stelle die Leiche des Mädchens unter dem Geröll begraben ist“.

Die Helfer warteten nur auf das Eintreffen des Spezialbaggers, der aus dem rund zwei Kilometer entfernten Vitt am Strand entlang zur Unglücksstelle unterwegs war. Er sollte gegen 14.00 Uhr eintreffen. Dann sollen die Bergungsarbeiten unmittelbar beginnen. „Wir wollen es heute schaffen. Wir wollen heute das Mädchen finden“, bekräftigte der Einsatzleiter.

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Die von den Hunden markierte Stelle befindet sich unterhalb des Kliffs, dort wo früher der Strandweg entlang führte. Nach Einschätzung der Einsatzkräfte ist der Körper des Mädchens unter einer zwei bis drei Meter dicken Schicht aus Kreide, Geröll und Erde begraben. Der Bagger ist mit einem 18 Meter langen Ausleger ausgestattet, mit dem die Erdmassen nun aus sicherer Entfernung abgetragen werden sollen. Die Suche nach dem zehnjährigen Mädchen musste zu Wochenbeginn unterbrochen werden, weil es einen erneuten Hangrutsch gab – genau an der Stelle, wo zuvor schon einmal die Polizeihunde angeschlagen hatten.

Die zehnjährige Katharina aus Nordbrandenburg war am zweiten Weihnachtsfeiertag bei einem gemeinsamen Spaziergang mit seiner Mutter und der 15-jährigen Schwester bei einem verhängnisvollen Steilküstenabbruch am Kap Arkonas verschüttet worden. Mutter und ältere Schwester wurden verletzt geborgen. Die Nebelsignalstation, die nur wenige Meter von der Kliffkante entfernt steht, wurde inzwischen für Besucher gesperrt. Auch die Unglücksstelle und die Treppe am Steilhang wurden für Spaziergänger gesperrt. Der Hang soll jetzt von Gutachter analysiert werden. (dpa/abendblatt.de)