Einsatzkräfte haben die Suche nach dem verschütteten Mädchen auf Rügen erneut unterbrochen. Der Bagger soll am Sonntag weitersuchen.

Kap Arkona. Die Einsatzkräfte, die nach dem verschütteten Mädchen am Kap Arkona auf der Insel Rügen suchen, haben erneut ihre Arbeiten einstellen müssen. Am Sonnabend kam erstmals auch ein schwerer Bagger zum Einsatz. Doch die Suche blieb nach wie vor erfolglos, wie Einsatzleiter Daniel Hartlieb nach der Unterbrechung der Arbeiten sagte. Am Sonntagmorgen soll nun die Suche fortgesetzt werden. Dabei soll auch erneut ein Leichenspürhund der Landespolizei die Retter unterstützen.

Noch zu Tagesbeginn hatte der Hund erneut an jener Stelle auf dem mehrere Meter starken Kreidegeröll angeschlagen, an der in den vergangenen Tagen auch schon andere Spezialhunde etwas wahrgenommen hatten. Daraufhin war ein 55 Tonnen schwerer Kettenbagger zum Graben eingesetzt worden. Der mit einem 18 Meter langen Hydraulikausleger ausgestattete Bagger hatte das Abbruchfeld in sicherer Entfernung vom instabilen Hang auf einer Fläche von etwa 500 Quadratmetern bis in drei Metern Tiefe umgewälzt. Insgesamt waren 14 Helfer örtlicher Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes (THW) im Einsatz.

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Die Suche war am Sonnabendmorgen nach fünftägiger Unterbrechung wieder aufgenommen worden. Weil der Strand unterhalb der Arkona-Steilküste für schwere Technik nicht problemlos zugänglich ist, war der Kettenbagger der Süderholzer Wasserbaufirma UTL am Freitag im weiter östlich gelegenen Juliusruh an den Strand gebracht worden. Begleitet von einem speziellen THW-Amphibienfahrzeug absolvierte er dann eine acht Kilometer lange Fahrt über den engen und teilweise überfluteten Steinstrand. Nahe des Küstendorfes Vitt musste er sogar einen Bootsanleger und eine kleine Mole seeseitig umfahren. Die über Nacht unterbrochene Baggerüberführung hatte mehrere Stunden gedauert.

Am Zweiten Weihnachsfeiertag waren am Kap Arkona mehrere Tausend Kubikmeter Kreide und Mergel aus den Hang gebrochen. Dabei war wahrscheinlich ein zehnjähriges Mädchen aus Brandenburg am Strand verschüttet worden. Seine Mutter und Schwester erlitten Verletzungen und werden in Greifswald medizinisch versorgt. Von Ralph Sommer