Prof. Dirk Gajewski, Institut für Geophysik, Universität Hamburg:
Das liegt an den Massenverschiebungen, die bei einem Erdbeben auftreten. Im Fall des Japanbebens haben sich die eurasische und die pazifische Kontinentalplatte mit großen Kräften gegeneinandergedrückt und verschoben. Eine Massenverschiebung in dieser Größenordnung ist eine starke Kraft, die auch Auswirkungen auf die Achse hat. Das ist wie bei einem Kinderkreisel, dessen Figurenachse sich auch verändert, wenn Kräfte auf sie einwirken. Je stärker die einwirkenden Kräfte sind, desto mehr verschiebt sich die Achse. Auch bei großen Meteoriteneinschlägen kann man Achsverschiebungen beobachten. Allerdings minimal, ohne direkte, sichtbare Auswirkungen. Modellrechnungen zufolge hat sich die Erdachse im aktuellen Fall um 17 Zentimeter verschoben.