Hamburg.. Südafrika gehört zu den beliebten Kreuzfahrt-Reisezielen unserer Expertin. Warum das auch an den Landgängen liegt, verrät sie hier.

  • Erleben Sie die Vielfalt Südafrikas auf einer Kreuzfahrt – und das für jedes Budget
  • Statt auf organisierte Touren zu setzen, rät unsere Expertin, die Landgänge selbst zu planen
  • Sie verrät fünf ihrer besten Tipps für individuelle Entdeckungen

Südafrika zählt zu den faszinierendsten Zielen für Kreuzfahrten. Reedereien wie TUI Cruises und AIDA bieten einige Routen entlang der Küste. Doch für viele Reisende stellt sich die Frage: Welche Ausflüge lohnen sich wirklich und wie plant man den perfekten Landgang?

1. Pinguine am Boulders Beach sehen

Der etwa 50 Kilometer vom Zentrum Kapstadts entfernte Strand gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region. Hier lebt eine Kolonie südafrikanischer Brillenpinguine, die schon in den 80er Jahren entstanden ist. Über 60.000 Menschen kommen jedes Jahr, um die Pinguine zu sehen. Sie können die Tiere beim Brüten und Schwimmen beobachten. Auch Klippschliefer, die laut Legende Verwandte der Elefanten sein sollen, sind am Strand zu finden.

Nur wenige wissen, dass es zwei Strandabschnitte gibt. Während sich die meisten Touristen im vorderen Teil auf Aussichtsplattformen drängen, kann man im hinteren Abschnitt sogar mit den Pinguinen schwimmen. Für dieses Erlebnis ist allerdings etwas Sportlichkeit nötig: Um zu den Pinguinen zu gelangen, muss man durch eine enge Spalte und über einen großen Felsen klettern. Wer das auf sich nimmt, wird mit einem einzigartigen Abenteuer belohnt!

Zwei Pinguine aus der Kolonie südafrikanischer Brillenpinguine in Simon‘s Town.
Zwei Pinguine aus der Kolonie südafrikanischer Brillenpinguine in Simon‘s Town. © Noëlle Bölling

Der Eintritt kostet etwa 10 Euro pro Person. Ich empfehle, die Pinguinkolonie auf eigene Faust zu besuchen, da organisierte Touren oft straff geplant sind. Für den hinteren Strandabschnitt sollte man mehr Zeit einplanen. Simon’s Town, wo sich der Strand befindet, ist einfach und günstig mit Uber zu erreichen, die Fahrt kostet etwa 20 Euro pro Strecke.

Noëlle Bölling Kreuzfahrt-Reporterin
Autorin, Content-Creatorin und Kreuzfahrt-Expertin Noëlle Bölling ist schon mit der „AIDAmar“ um die Welt gereist. © Privat | Privat

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2. Mit dem Sunset Bus zum Signal Hill

Der Sunset Bus ist nicht nur bei Touristen beliebt. Auch Einheimische packen oft ihre Kühltasche ein, um mit der Familie den Abend auf dem Signal Hill zu genießen. Die Busse, die zur roten Hop-on/Hop-off-Flotte gehören, starten je nach Jahreszeit zu unterschiedlichen Zeiten. Abfahrt ist am Aquarium, nur etwa 20 Gehminuten vom Kreuzfahrtterminal entfernt. Die Tickets kosten etwa neun Euro pro Person und können direkt vor Ort gekauft werden. Es lohnt sich, früh da zu sein, da die Warteschlange oft lang ist und nur wenige Busse auf den Berg fahren.

Der Ausflug dauert etwa drei Stunden. Er führt zuerst durch die noblen Vororte Clifton und Camps Bay, bevor der Bus die Straße zum Signal Hill hinauffährt. Der Hügel ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Mit 350 Metern Höhe gehört er, neben dem Tafelberg und dem Lion’s Head, zu den markantesten Erhebungen in Kapstadt. Der Ausblick über die Stadt und die Tafelbucht ist spektakulär.

Ein Gericht im Restaurant
Ein Gericht im Restaurant "La Colombe" in Kapstadt. Mit dem Sunset Bus können Touristen die Sonne beobachten, wie sie rechts vom Lion’s Head orangerot im Atlantik versinkt.  © Noëlle Bölling

Mit dem Sunset Bus können Sie die Sonne beobachten, wie sie rechts vom Lion’s Head orangerot im Atlantik versinkt. Mein Tipp: Decke und Snacks mitnehmen – ein großes Handtuch reicht zur Not auch. Der Ausflug ist perfekt für ein romantisches Picknick bei Sonnenuntergang.

Infos über die Autorin

Noëlle Bölling, Jahrgang 1992, unternahm ihre erste AIDA-Kreuzfahrt im Alter von acht Jahren. Seitdem bereist sie mehrere Routen pro Jahr. Ihre bisher längste Kreuzfahrt war die Weltreise mit der „AIDAmar“, die sie in vier Monaten von Südamerika über die Südsee bis nach Australien und Südafrika führte. Ihre Erlebnisse teilt sie in ihrem Buch „Sail Away: Mit dem Kreuzfahrtschiff einmal um die Welt“ und auf ihrem YouTube-Kanal, der mehr als 7.600 Abonnenten zählt. Neben ihrer Tätigkeit als Content-Creatorin arbeitet sie unter anderem als freie Autorin.

3. Kapstadt genießen: Exquisite Küche im La Colombe

Südafrika ist nicht nur für seine hervorragenden Weine bekannt, sondern auch für seine erstklassige Küche. Mein Geheimtipp für Feinschmecker ist ein Besuch im La Colombe, einem der besten Restaurants Kapstadts. Das mehrfach ausgezeichnete Lokal liegt auf einem Weinberg im Stadtteil Constantia und ist in etwa 30 Minuten per Uber erreichbar.

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Das Restaurant ist täglich geöffnet. Bei der Reservierung können Sie aus verschiedenen Menüs wählen, die je nach Tageszeit variieren. Der Klassiker ist das „Chef’s Menu“ mit zehn Gängen, das auch als vegetarische Variante angeboten wird. Der Preis beginnt bei etwa 95 Euro pro Person, die Weinbegleitung kann vor Ort hinzugebucht werden. Für den kleineren Hunger gibt es ein reduziertes Menü mit acht Gängen.

Ein Gericht, das in dem Restaurant „La Colombe“ in Kapstadt serviert wird.
Ein Gericht, das in dem Restaurant „La Colombe“ in Kapstadt serviert wird. © Noëlle Bölling

Das La Colombe beeindruckt nicht nur mit exzellenten Geschmackskompositionen, sondern auch durch die kreative Präsentation der Speisen – mal in einer kunstvoll dekorierten Konservendose, mal auf dampfendem Trockeneis. Wer dieses kulinarische Erlebnis genießen möchte, sollte frühzeitig reservieren, da die Tische, besonders abends, schnell ausgebucht sind.

An Bord der AIDA-Flotte

4. Bio und urban: Der Oranjezicht City Farm Market

Nur etwa zehn Gehminuten von der V&A Waterfront entfernt liegt dieser charmante Bauernmarkt. Tagestouristen verirren sich selten hierher, doch bei den Einheimischen ist der Markt sehr beliebt. Solche Märkte spielen nicht nur für die kulturelle Gemeinschaft eine große Rolle, sondern auch für lokale Produzenten, die hier ihre Waren zu fairen Preisen anbieten. Wer den Oranjezicht City Farm Market besucht, kann tief in die urbane Kultur Kapstadts eintauchen.

Noëlle Bölling auf dem Oranjezicht City Farm Market.
Noëlle Bölling auf dem Oranjezicht City Farm Market. © Noëlle Bölling

Der Markt ist am Wochenende bis 14 Uhr und mittwochs von 17 bis 21 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Ich habe es genossen, einfach durch die verschiedenen Stände zu schlendern. Das Angebot reicht von Kleidung über Obst und Blumen bis hin zu frisch gebackenen Köstlichkeiten. Es lohnt sich, mit kleinem Hunger zu kommen. Mein persönlicher Tipp: der hausgemachte Rooibos-Eistee. In Südafrika gibt es kein beliebteres Erfrischungsgetränk. Ein großes Glas kostet etwa zwei Euro, und wer nachschenken lässt, spart zusätzlich.

5. Addo Elephant Park & Schotia Private Game Reserve

Eine Safari ist bei einer Kreuzfahrt durch Südafrika ein Muss. Rund um Port Elizabeth, das 2021 in Gqeberha umbenannt wurde, gibt es mehrere Nationalparks und Reservate, in denen Sie Wildtiere wie Elefanten, Löwen, Giraffen und Zebras aus nächster Nähe erleben können. Der größte Park in der Region ist der Addo Elephant Park. Er wurde in den 1930er Jahren gegründet, um die letzten verbliebenen Elefanten zu schützen. Heute leben dort über 600 Elefanten. Besonders an den Wasserlöchern kommen sie oft sehr nah an die Fahrzeuge heran, sodass Sie mit etwas Glück direkt in ihre Augen schauen können.

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Neben dem Addo Elephant Park lohnt sich auch eine Safari in einem privaten Reservat. Diese sind kleiner, bieten aber oft eine größere Vielfalt an Tieren. Besonders beeindruckt hat mich das Schotia Private Game Reserve. Auf meiner AIDA-Reise konnten wir Giraffen und Zebras beim Abendessen im Camp beobachten und später eine Nachtsafari unternehmen, um die nachtaktiven Tiere zu sehen.

Ob Elefanten, Löwen, Giraffen oder Zebras: Auf einer Safari in Südafrika kann man jedes Wildtier aus nächster Nähe erleben.
Ob Elefanten, Löwen, Giraffen oder Zebras: Auf einer Safari in Südafrika kann man jedes Wildtier aus nächster Nähe erleben. © Noëlle Bölling

Wenn Sie über einen lokalen Anbieter buchen, sparen Sie im Vergleich zu den Ausflügen der Reedereien oft Geld und erleben mehr. Auch Kreuzfahrtgäste, die nur einen Tag in Port Elizabeth sind, können viel aus ihrem Landgang herausholen. Ein Anbieter, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe, ist Afro Ventures. Das Team ist freundlich und passt den Ausflug an die Liegezeiten Ihres Schiffes an. Sie werden direkt am Hafen abgeholt. Mein Tipp: Es gibt auch eine Kombi-Safari, bei der Sie an einem Tag sowohl den Addo Elephant Park als auch das Schotia Private Game Reserve besuchen können. Die Tour dauert etwa zwölf Stunden und kostet rund 240 Euro pro Person, inklusive Mittag- und Abendessen. Für Gruppen gibt es oft Rabatte.

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Fazit zum Landgang in Südafrika: Abwechslungsreich und günstig

Südafrika zählt zu meinen Lieblingskreuzfahrtzielen, und ich erinnere mich gerne an meine Ausflüge in Kapstadt und Port Elizabeth. Wenn Sie das Land authentisch erleben wollen, sollten Sie touristische Hotspots wie den Tafelberg und das Kap der Guten Hoffnung lieber meiden. Ich empfehle, die Vorteile einer individuellen Planung zu nutzen. So können Sie die kulturellen und landschaftlichen Highlights in Ihrem eigenen Tempo entdecken und dabei mehr als die Hälfte der Kosten im Vergleich zu organisierten Ausflügen sparen. Das gesparte Geld können Sie in unvergessliche Erlebnisse investieren, wie eine kulinarische Tour auf dem Oranjezicht-Markt. Ich verspreche Ihnen: Diese Erfahrung werden Sie nicht bereuen.

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Die wichtigsten Kreuzfahrt-Tipps haben wir auf dieser Seite für Sie zusammengefasst. Und hier finden Sie aktuelle Kreuzfahrt-News. Die besten Kreuzfahrt-Angebote oder Hintergrundinfos zu beliebten Kreuzfahrt-Reedereien können Sie hier nachlesen. Weitere Artikel zum Thema Urlaub und Reise finden Sie hier.

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