Die SPD nähert sich in Umfragen dem Wert der FDP – von oben. Nur noch vier Prozentpunkte trennen die beiden Parteien. Die Sozialdemokraten führen mit 22 Prozent jetzt nur noch knapp vor den Liberalen mit 18 Prozent.
Hamburg. Die Liberalen haben weiter im Aufwind und sind der SPD dicht auf den Fersen. Bei einer Forsa-Umfrage kam die FDP in der zweiten Woche in Folge auf einen Rekordwert von 18 Prozent und lag nur noch vier Prozentpunkte hinter der SPD.
In der Befragung für den "Stern" und den Sender RTL verloren die Sozialdemokraten im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt auf 22 Prozent. Die Union verharrte bei 34 Prozent. Die Linkspartei stieg um einen Punkt auf zwölf Prozent. Für die Grünen würden sich weiter zehn Prozent der Wähler entscheiden. Zusammen liegen SPD, Linke und Grüne mit 44 Prozent damit klar hinter Union und FDP, die gemeinsam auf 52 Prozent kommen.
Forsa befragte in der vergangenen Woche 2.502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die Fehlerquote wurde mit plus/minus 2,5 Prozentpunkten angegeben.
FDP-Generalsekretär Dirk Niebel sagte dem Hamburger Abendblatt, bei der Bundestagswahl wolle die Partei ein vergleichbares Ergebnis wie die Sozialdemokraten erzielen.
CSU-Chef Horst Seehofer bezweifelt einen dauerhaften politischen Erfolg der FDP. Die Liberalen machten derzeit Stimmengewinne ohne Leistung, sogenannte "windfall profits", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Rheinischen Post". Er kritisierte zugleich die Klientelpolitik der Liberalen: "Wir sind Volks- und nicht wie die FDP Klientelpartei. Eine moderne Volkspartei berücksichtigt soziale, wirtschaftliche, ökologische und nationalkonservative Anliegen."