Während Frank-Walter Steinmeier in der Wählergunst auf einen Tiefstand gefallen ist, sieht es für Kanzlerin Angela Merkel rosig aus.
Hamburg. Diese Zahlen tun den Sozialdemokraten richtig weh: Zwei Monate vor der Bundestagswahl ist SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier in der Wählergunst auf einen Tiefstand gefallen. Nur 17 Prozent der Bürger würden ihn direkt zum Kanzler wählen, wenn dies möglich wäre. Das geht aus der wöchentlichen Forsa-Umfrage von „stern“ und RTL hervor. Dies sind drei Prozentpunkte weniger als in der Woche zuvor. Damit erreiche Steinmeier den bislang schlechtesten Wert seit seiner Nominierung vor elf Monaten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) stieg um zwei Punkte und erreicht mit 58 Prozent zum zweiten Mal in diesem Jahr einen Jahreshöchstwert.
Gleiches gilt für die Unionsparteien: CDU/CSU klettern im Vergleich zur Vorwoche um zwei Punkte auf 38 Prozent. Es ist ihr bislang höchster Wert in diesem Jahr. Die FDP muss einen Punkt abgeben und sackt demnach mit 13 Prozent auf ihr Jahrestief. Noch im Februar hatten die Liberalen bei 18 Prozent gelegen. Die SPD verharrt bei 23 Prozent, die Linkspartei fällt um einen Punkt auf neun Prozent, die Grünen kommen erneut auf zwölf Prozent. Für sonstige Parteien wollen der Umfrage zufolge fünf Prozent der Wähler stimmen.
Union und FDP hätten damit eine Mehrheit von 51 Prozent bei einem Vorsprung von 7 Punkten vor SPD, Grünen und der Linken, die zusammen auf 44 Prozent kämen. Die Union kann offenbar von der Hoffnung der Deutschen auf ein Ende der wirtschaftlichen Talfahrt profitieren. Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem „Stern“ zufolge: „Viele Wähler, die Anfang des Jahres wegen der massiven Eingriffe des Staates in die Wirtschaft zur FDP abgewandert sind, kehren jetzt zur Union zurück.“ An der Umfrage nahmen vom 20. bis 24. Juli 2.502 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger teil.