Die Daten sind nicht sicher, die Karte ist unpraktisch und so weiter: Die Nachteile der neuen Gesundheitskarte.
Hamburg. Das sind die gewichtigsten Nachteile der neuen e-Card:
- Experten fürchten, dass sensibelste und intimste Daten auf Servern lagern, auf die Unbefugte Zugriff erlangen könnten: Arbeitnehmer, Versicherer, Datensammler allgemein oder auch Behörden und Banken. Dann könnten die Krankheitsrisiken für einzelne Menschen ermittelt und Risikoprofile erstellt werden. Der gläserne Patient ist ein Horror für Datenschützer.
- Die Karte ist unpraktisch: Der Pin-Code muss eingegeben werden, wenn der Arzt seinen Heilberufeausweis in den sogenannten Konnektor steckt. Erst dann wird die Verbindung aufgebaut. Demente, aber auch nur leicht kranke Menschen sind oft nicht in der Lage, den richtigen Code einzugeben oder müssen ihn den Arzthelferinnen sagen (kein Datenschutz gewährleistet).
- Bei einem Notfall kann der Notarzt nichts mit der Karte anfangen, denn der womöglich schwer verletzte Patient kann nicht seine Pin eingeben. Notfalldaten und Hinweise auf Allergien etc. machen dann keinen Sinn.
- Die e-Card speichert zu wenige Daten. Es müssten für eine umfangreiche Dokumentation Krankenakten (Befunde, Röntgenbilder etc.) am besten im Internet hinterlegt werden. Das soll mit der e-Card demnächst möglich sein, scheint aber nicht praktikabel, ist außerdem wegen möglicher Datensicherheit problematisch.
- Die Testergebnisse mit der Gesundheitskarte waren alarmierend schlecht: 75 Prozent der Patienten und 30 Prozent der Ärzte konnten sich bisweilen an die Nummern nicht erinnern und sperrten damit ihre Karten.
- Alternativen wie leicht handhabbare USB-Sticks wurden gar nicht erst geprüft. Sie haben ausreichend Speicherplatz, sind relativ sicher und kostet nur einen Bruchteil der Karte. Die Kosten sind schon aus dem Ruder gelaufen.
- Die Gesundheitskarte ist in anderen Ländern nicht nutzbar.