“Oberstes Gebot ist die Rettung des Vaterlandes“, sagte Premier Papandreou. Die Deutschen sprechen sich mehrheitlich gegen Finanzhilfen aus.

Athen.


Das harte Sparpaket zur Rettung Griechenlands vor einem Staatsbankrott steht. Dies gab der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou am Sonntagmorgen bei einer Sondersitzung des Ministerrates in Athen bekannt. Es gehe dabei auch um das Wiedergewinnen der Glaubwürdigkeit Griechenlands, sagte er.

Das mit Experten von Internationalem Währungsfonds, EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) ausgehandelte Rettungsprogramm wird Finanzminister Giorgos Papakonstantinou noch am Sonntag in Brüssel den Finanzministern der Euro-Gruppe vorlegen. Sie entscheiden dann über ihre Hilfszusage.

„Oberstes Gebot ist die Rettung des Vaterlandes. Ich werde alles tun, damit das Land nicht Pleite geht,“ sagte Papandreou in einer dramatischen Rede. „Es stehen uns schwierige Jahre bevor.“ Er versprach, er werde „alles tun, um die Schwächeren“ schützen. „Ich verspreche mit ihnen allen zusammen zu kämpfen, damit Griechenland sich ändert“, sagte Papandreou. „Wir werden es schaffen.“

Bei dem Treffen der Euro-Finanzminister sollen nach Angaben von Diplomaten Kredite von mindestens 120 Milliarden Euro für drei Jahre beschlossen werden. Allein in diesem Jahr rechnen die Euro-Staaten mit 30 Milliarden Euro, davon 8,4 Milliarden aus Deutschland. Zusätzlich bekommt das vom Staatsbankrott bedrohte Land 15 Milliarden Euro vom Internationalen Währungsfonds (IWF).

Mehrheit der Deutschen gegen Finanzhilfen für Griechenland

Die Mehrheit der Deutschen spricht sich einer Umfrage zufolge gegen Finanzhilfen für das hochverschuldete Griechenland aus. 56 Prozent der Befragten halten die geplanten Notkredite für falsch, ergab die Umfrage für die „Bild am Sonntag“. 39 Prozent hingegen befürworteten demnach die Hilfen. Zugleich erwarten der Umfrage zufolge zwei Drittel (67 Prozent) der Bundesbürger, dass der Euro innerhalb eines Jahres an Stabilität verlieren wird. Ein Viertel (24 Prozent) hingegen erwartet keine Veränderungen für die Gemeinschaftswährung. Vier Prozent gehen davon aus, dass der Euro in den kommenden zwölf Monaten sogar stabiler wird. Das Forschungsinstitut Emnid befragte für die repräsentative Umfrage Ende April 500 Menschen.

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