BWL und Jura sind besonders beliebt bei den Geförderten. Vor allem Studenten aus sozial schwachen Familien nutzen den KfW-Studienkredit.
Frankfurt/Berlin. Die staatliche Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziert inzwischen fast 100.000 Nachwuchsakademikern in Deutschland das Studium. Fünf Jahre nach Einführung des Angebots im Jahr 2006 zog das staatliche Institut eine positive Bilanz: 86 Prozent der Kreditnehmer könnten ohne das Geld von der Bank gar nicht studieren. Das ergab eine Befragung von rund 4500 Studenten durch die KfW und das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF).
Das Ziel, der Mittelschicht den Zugang zum Hochschulstudium zu vereinfachen, wurde nach Ansicht der KfW erreicht. Der „typische“ KfW-Studienkreditnehmer ist den Angaben zufolge 25 Jahre alt, hat monatlich 976 Euro zur Verfügung und studiert Betriebswirtschaft, Jura oder Ingenieurwissenschaften. Überproportional häufig im Verhältnis zur Gesamtheit der Studenten kam ein Kreditantrag aus sozial schwachen Familien und aus der Mittelschicht.
„Der KfW-Studienkredit erreicht die Zielgruppen, die wir bei seiner Einführung 2006 angestrebt haben“, ließ KfW-Chefvolkswirt Norbert Irsch mitteilen. „Besonders freuen wir uns darüber, durch den KfW-Studienkredit vielen Abiturienten das Studium finanziell erst ermöglicht zu haben.“
Seit dem Start des Programms im April 2006 vergab die KfW mehr als 96.000 solcher Kredite (Stand: 30.4.2011). Dabei gab es im vergangenen Jahr mit rund 21.600 Zusagen einen neuen Höchststand. Trotz der Kredite gilt: Den weitaus größten Teil der privaten Kosten eines Hochschulstudiums in Deutschland tragen nach wie vor die Eltern der Studenten (durchschnittlich 48 Prozent). Zudem jobben zwei Drittel (65 Prozent) der Studenten nebenher. (dpa)