Nach dem Aus für Rüdiger Skoczowsky ist klar: Der Quotenhit von Sat.1 und ProSieben ist nur hörbar anders als andere Sendungen seines Genres.

Hamburg. Es ist die Eigenheit vieler Castingshows, dass sich vermeintliche Favoriten überraschend frühzeitig aus dem Wettbewerb verabschieden müssen. Beim neuen Erfolgsformat "The Voice of Germany" muss sich jetzt Rüdiger Skoczowsky mit diesem ungeschriebenen Gesetz auseinandersetzen - dem Hamburger wird von ProSieben und Sat.1 bereits nach der ersten Liveshow das Mikrofon abgedreht. Dabei wurde Skoczowsky ausgerechnet von Coach Xavier Naidoo fallen gelassen, der den 24-Jährigen zuvor als "besten Sänger des Universums" geadelt hatte. Denn zwar erhielt Skoczowsky nach seiner Interpretation von "Without You" (David Guetta) nicht genügend Anrufe der Fernsehzuschauer, doch hätte Naidoo sein hochgelobtes Gesangstalent selbst noch den Weg in die nächste Runde ebnen können. Der Mannheimer tat es nicht und winkte stattdessen Katja Friedenberg und Mic Donet durch.

Die Gunst seiner Coaches dagegen erfuhr ein weiterer Hamburger: Ole Feddersen überzeugte BossHoss mit "No Diggity" von Blackstreet offenbar mehr als die Zuschauer und darf dank des Vetos seiner Teamchefs Alec Völkel und Sascha Vollmer weitersingen. Die Chancen, "The Voice" zu werden, dürften für den Wahl-Lübecker allerdings eher unten angesiedelt sein, schließlich gilt das erste Zuschauer-Voting als zuverlässiges Barometer für die Publikumsgunst.

Ob in dieser das letzte heiße Hamburger Eisen oben steht, wird sich heute abend weisen: Dann betritt Nenas Kandidat Behnam Mogghaddam die Bühne der Liveshows (20.15 Uhr, Sat.1). Der 30-Jährige Tabaktester aus Winterhude will es dabei richtig krachen lassen und verriet abendblatt.de vorab, welchen Termin er für das Casting platzen ließ.

+++ "The Voice of Germany" - zu fair, um gut zu sein +++

An dem frühen Scheitern Rüdiger Skoczowskys lässt sich derweil ablesen, dass sich auch "The Voice of Germany" längst den Gesetzmäßigkeiten gängiger Castingformate unterwirft. Denn auch bei vergleichbaren Shows wie "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) oder "X-Factor" gehört es stets zum mehr oder minder guten Ton, mit Überraschungsmomenten die Spannung bei Teilnehmerfeld und TV-Publikum hoch zu halten. Auch die augenscheinliche Typveränderung Skoczowskys für die erste Liveshow will sich so gar nicht mehr vereinbaren lassen mit der eingangs propagierten Andersartigkeit von "The Voice", die auf dem Umstand beruhen soll, alleine die Stimmgewalt der Kandidaten über das Weiterkommen entscheiden zu lassen. Doch am Ende zählt auch für die Macher von "The Voice" die Vermarktungsmöglichkeit der Kandidaten - und die schien bei dem etwas zu lieb und auf der Bühne zu steif wirkenden Hamburger Skoczowsky eher gering zu sein. Jedenfalls wird es wohl das Geheimnis Xavier Naidoos bleiben, weshalb er seinen Schützling vorschnell in den Himmel hob, um ihn dann wenig später doch fallen zu lassen.

So geht's weiter bei "The Voice of Germany“ (jeweils um 20.15 Uhr, Sat.1)

Liveshow: Freitag, 6. Januar 2011 (Team Nena & Team Rea Garvey)

Liveshow: Freitag, 13. Januar 2011 (Team Xavier Naidoo & The BossHoss)

Liveshow: Freitag, 20. Januar 2011 (Team Nena & Rea Garvey)

Liveshow: Freitag, 27. Januar 2011 (alle Teams)

Halbfinale: Freitag, 3. Februar 2011

Finale: Freitag: 10. Februar 2011