Diesmal übertrieben es die Juroren mit der Fairness gegenüber den Kandidaten: Kaum Kritik, alles super, toll und ganz, ganz kuschelig. Ein bisschen Seriosität bitte - wir suchen hier immerhin “The Voice of Germany“.
Hamburg. Diesmal übertrieben es die Juroren mit der Fairness gegenüber den Kandidaten: Kaum Kritik, alles super, toll und ganz, ganz kuschelig. Ein bisschen Seriosität bitte - wir suchen hier immerhin "The Voice of Germany".
Der Hamburger Ole Feddersen (37) bleibt in der TV-Castingshow "The Voice of Germany" weiter im Rennen. Beim Start der Liveshows am Donnerstagabend auf ProSieben überzeugte er im Team der Country-Band "Boss-Hoss" und zog in die nächste Runde ein. Aus seiner Sechsermannschaft wählte das Publikum außerdem Ramona Nerra und Ivy Quainoo in die Runde der letzten 16 Teilnehmer. Ole und Bennie McMillan wurden von den beiden "Boss-Hoss"-Sängern in die nächste Runde geschickt.
Auch Deutschlands Star-Sänger Xavier Naidoo schickte sechs Gesangstalente auf die Bühne und gab seine beiden Stimmen Mic Donet und Katja Friedenberg. Das Publikum sprach sich für Max Giesinger und Rino Galiano aus.
Die Castingshow „The Voice of Germany“ schwimmt auch im neuen Jahr weiter auf der Erfolgswelle. Die erste Liveshow im Wettbewerb bescherte ProSieben am Donnerstagabend 4,18 Millionen Zuschauer, der Marktanteil betrug 14,1 Prozent. Das war die zweitbeste Einschaltquote im Hauptabendprogramm insgesamt. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen holte „The Voice“ mit 25,8 Prozent sogar den höchsten Marktanteil aller Sender.
In der dreistündigen Show aus Berlin-Adlershof konnten erstmals die Zuschauer mit über das Wohl und Wehe der Kandidaten entscheiden. Zwölf Teilnehmer stellten sich mit je einem Song vor – sechs aus dem Team von Coach Xavier Naidoo und sechs aus dem BossHoss-Team. Je zwei Kandidaten schickte das Publikum per Telefonwahl in die nächste Runde, und je zwei Kandidaten durften die Coaches mitnehmen. Am Freitagabend sollte auf Sat.1 das gleiche Prozedere mit den je sechs Liveshow-Kandidaten von Nena und Rea Garvey passieren.
Während die stimmlichen Qualitäten der zwölf Sänger auch am Donnerstag häufig überzeugen konnten, gab es unüberhörbar Probleme mit dem Ton. Während der Show beschwerten sich sehr viele Fernsehzuschauer im Internet über die mangelnde Akustik und die schlechte Tonaussteuerung – obwohl „The Voice“ ja gerade mit dem Live-Band-Sound überzeugen wollte. Ein ProSiebenSat.1-Sprecher bestätigte, dass es Probleme gab. Man sei der Ursache auf der Spur - bei den nächsten Sendungen werde das besser, versprach er.
Außerdem übertrieben es die Juroren/Coaches diesmal mit ihrem bislang allseits gelobten fairen Verhalten gegenüber den Kandidaten. All zu viel zuckersüße Lobhudeleien, kaum ein kritisches Wort gab es
- mehr professionelle Einordnung der doch sehr unterschiedlichen Performances hätten sich viele Fans sicher gewünscht.
Dennoch war es allem in allem eine gelungene Show, mit der sich ProSieben am Donnerstag von „The Voice“ verabschiedete. Nun übernimmt komplett der Schwestersender Sat.1, der bis zum Finale am 10. Februar jeweils freitags um 20.15 Uhr die Liveshows ausstrahlt. Bei ProSieben bleibt aber dennoch der Donnerstag Casting-Tag, denn nächste Woche beginnt dort die Suche nach dem deutschen Teilnehmer für den Eurovision Song Contest 2012 mit dem Titel „Unser Star für Baku“ - diesmal im Wechsel mit der öffentlich-rechtlichen ARD.
Somit werden die Zuschauer in den nächsten Wochen von Castingshows geradezu überschwemmt: „Unser Star für Baku“ am Donnerstag (ProSieben/ARD), „The Voice of Germany“ am Freitag (Sat.1) und „Deutschland sucht den Superstar“ am Samstag (RTL, Start der neunten Staffel ist an diesem Samstag) buhlen um die Fans.