Castingshow von Produzent John de Mol überzeugt die TV-Zuschauer. Hamburger Kandidat bringt Coach Xavier Naidoo zum Nägel kauen.

Berlin. RTL hat am Sonnabend die Suche nach seinem "Supertalent" mehr oder weniger erfolgreich beendet - und passend dazu sieht Fernsehproduzent John de Mol sämtliche alten Castingshows "am Ende“. Der Erfinder und Produzent der Musikshow "The Voice of Germany“ sagte der Zeitung "Bild am Sonntag“: "Der Trick, Menschen vor die Kamera zu zerren, die dann musikalisch umgebracht werden, funktioniert nicht mehr.“ Das Publikum wolle Leute, die wirklich etwas könnten. "Affenzirkus will keiner mehr sehen.“

Auf die Idee zu der Show kam der Niederländer bei den Vorbereitungen für die Sendung "Ich liebe Holland“. Er habe Prominente gesucht und sei dabei auch die Castingshow-Gewinner durchgegangen, mit dem Ergebnis: "Die kennt kein Mensch.“ Daraufhin habe er ein Format entworfen, in dem Image kein Thema sei, das pure Talent zähle und "die besten Leute sitzen und langfristige Karrieren im Auge haben.“

Einer, dem diese Karriere winken könnte, ist der Hamburger Rüdiger Skoczowsky. Der 24-jährige Gesangsstudent setzte sich in einem der ersten "Battles" gegen Giovanni Costello durch. Die Version des Louis-Armstromg-Hits "What A Wonderful World" brachte Coach Xavier Naidoo schier zur Verzweiflung - aber in positiver Hinsicht. Nägel kauend schüttelte sich der Soulstar aus Mannheim während des Auftritts auf seinem Stuhl hin und her, wohlweißlich, dass er einen von zwei sehr guten Sänger nachhause schicken müssen würde. Naidoo entschied sich letztlich für Skoczowsky, aus einfachem Grund: "Du bist der beste Sänger des Universums!"

+++ Xavier Naidoo adelt Hamburger Sänger Rüdiger Skoczowsky +++

Während der Hamburger über den Einzug in die nächste Runde jubilieren kann, darf sich Produzendt de Mol seit Beginn von "The Voice of Germany" über steigende Quoten freuen. Am Freitagabend zog die Sat.1-Ausstrahlung der Musikshow 5,02 Millionen Zuschauer an - ein Marktanteil von 16,4 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag der Anteil der Gesangsduelle (Battles) sogar bei 30,2 Prozent, ein Superwert für den Sender. In dieser Zielgruppe lag "The Voice“ damit in der Hauptsendezeit ab 20.15 Uhr weit vorn, beim Gesamtpublikum musste sich die Show knapp "Wer wird Millionär?“ geschlagen geben. Günther Jauchs Quizsendung sahen 5,20 Millionen (16,6 Prozent).

+++ The Voice Of Germany: Das Ritual vor dem Wochenende +++

In den ersten sechs Shows hatte das Castingformat mit den ungewöhnlichen "Blind Auditions“ überrascht - dabei saßen die Juroren mit dem Rücken zu den Kandidaten und mussten sich nur anhand der Stimme für ihre Favoriten entscheiden, die sie nun auch coachen. Bei den "Battles“ treten jeweils zwei Kandidaten gegeneinander an - einer fliegt raus. Vermutlich im Februar soll der Sieger gekürt werden.

Mit Material von dpa und dapd