Hamburg. Das Grimme-Institut hat die Nominierungen für die 52. Grimme-Preise bekannt gegeben. Qualität deutscher Serien stark gestiegen.

Die Grimme-Preise gehören zu den renommiertesten Auszeichnungen, die man als deutscher Fernsehmacher bekommen kann. Entsprechend gespannt blicken Sender, Produktionsfirmen und Protagonisten auf die Nominierungen der Fachjury. Wenn am 8. April in Marl die Preise verliehen werden, können unter anderem diese Formate auf einen Grimme-Preis hoffen:

Kategorie Fiktion

Gleichmäßig zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern verteilt sind die Nominierungen für die beste Serie: Neben "Deutschland 83" (RTL) und "Weinberg" konkurrieren "Weissensee" (MDR/Degeto) und "Lerchenberg" um die Auszeichnung. Der internationale Serientrend sei auch in Deutschland angekommen, so Frauke Gerlach, die Direktorin des Grimme-Instituts.

Neben Komödien wie „Vorsicht vor Leuten“ (WDR/Degeto) oder „Ein Mord mit Aussicht“ (WDR/Degeto) und historischen Stoffen wie dem Dokudrama „Meine Tochter Anne Frank“ (HR/RBB/WDR) und „Nackt unter Wölfen“ (MDR/Degeto/WDR/SWR/BR) spielten auch in diesem Jahr aktuelle gesellschaftliche Themen eine große Rolle, so zum Beispiel bei „Unterm Radar“ (WDR/Degeto), „Die Ungehorsame“ (Sat.1), „Silvia S. – Blinde Wut“ (ZDF). Insgesamt sei zu beobachten, dass die Sender und Produktionsfirmen verstärkt auf hochklassige Eigenproduktionen setzen, "eine Entwicklung, die sich auch bei den privaten Sendern zeigt“, so Gerlach.

Kategorie Unterhaltung

Neben Hugo Egon Balders und Wigald Bonings Live-Talk vom Kiez, den Tele 5 unter dem Titel "Der Klügere kippt nach" zeigte, ist unter anderem Olli Dittrich für seine Enthüllungs-Satire "Schorsch Aigner - Der Mann, der Franz Beckenbauer war" (WDR) in der Hauptkategorie nominiert. Jan Böhmermanns "Neo Magazin Royale" könnte in der Rubrik "Innovation" für die Posse um #Varoufake, den Stinkefinger des damaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis, ausgezeichnet werden. Carolin Kebekus ist für ihre gesamte TV-Präsenz in der Rubrik "Spezial" nominiert.

Kategorie Information & Kultur

Neu in diesem Jahr ist die Rubrik "Journalistische Leistung" in der Kategorie Information & Kultur. Für diesen erstmals ausgelobten Preis sind die Reporterteams der "Panorama"-Redaktion des NDR um Anja Reschke, Claudia Butter und Achim Reinhardt aus der „Report“-Redaktion des SWR sowie Daniel Harrich, Thomas Reutter, Hans-Michael Kassel und Claudia Gladziejewski für investigative Recherche zu illegalen Waffenlieferungen nach Mexiko (SWR/BR) nominiert. Das Thema Flucht und Migration hat im vergangenen Jahr thematisch dominiert, das zeigt sich auch in den Nominierungen der Einzelsendungen. Dort ist unter anderem die NDR-Produktion "Weltbahnhof mit Kiosk" in der engeren Wahl, die zeigt, wie sich Flüchtlinge und Einheimische in Boizenburg begegnen.

Kategorie Kinder & Jugend

In dieser erstmals ausgelobten Preiskategorie konkurrieren unter anderem die Vox-Eigenproduktion "Der Club der roten Bänder" und eine Spezialausgabe der "Sendung mit der Maus" (WDR) zum Thema Kinderarmut. In der Rubrik "Spezial" wurde der Puppenspieler Martin Reinl hervorgehoben. Er leiste mit seinem "generationenübergreifenden Humor" Herausragendes.