“Viel zu wenige wussten etwas über das Lager Guantánamo, etwa über die Menschenrechtsverletzungen, die dort begangen wurden“, sagt Rosa...
"Viel zu wenige wussten etwas über das Lager Guantanamo, etwa über die Menschenrechtsverletzungen, die dort begangen wurden", sagt Rosa Müllenmeister (19). Die Schülerin der Gesamtschule Bergedorf ist eine von insgesamt 24 Teilnehmern des Kurses Darstellendes Spiel der Gesamtschule Bergedorf. Auf der Suche nach einem geeigneten Stück befasste sich der Kursus mit dem berüchtigten Gefangenenlager auf Kuba, das die Amerikaner nach dem Anschlag auf das World Trade Center eingerichtet hatten. Die Gefangenen, die dort als mutmaßliche Terroristen ohne Gerichtsurteile inhaftiert sind, waren unmenschlichen Torturen ausgesetzt. Diese Ungerechtigkeit wollten die Schüler auf die Bühne bringen. Sie lasen das Buch des ehemaligen Häftlings Murat Kurnaz. Der Bremer mit türkischen Wurzeln saß fünf Jahre lang unschuldig in dem Gefangenenlager. Auf der Grundlage des Buches und weiterer Recherche entwickelten sie ihr eigenes Theaterstück. "Wir waren lange im Zweifel, ob es uns gelingt, dieses ernste Thema auf der Bühne darzustellen", sagt Jascha Koetting (19). Doch die Schülerinnen und Schüler gaben nicht auf, führten ihr Stück viermal erfolgreich auf unter anderem mit Diskussionsrunden. Sie hatten sich mit dem berüchtigten Lager befasst, als es in der Öffentlichkeit kaum Aufmerksamkeit fand. Nun freuen sich die Jugendlichen, dass der frisch gewählte US-Präsident Barack Obama das Lager schließen will.