Die USA wollen in Kürze 30 Insassen des Gefangenenlagers Guantánamo freilassen.
Berlin - Dies teilte US-Justizminister Eric Holder am Mittwoch nach Gesprächen mit der Bundesregierung in Berlin mit. Die US-Regierung sei zuversichtlich, dass sich auch Verbündete in Europa an einer Aufnahme beteiligten. Über konkrete Zahlen sei noch nicht gesprochen worden, betonte Holder, der unter anderem mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) zusammenkam.
Innerhalb der Bundesregierung ist die Aufnahme von einzelnen Gefangenen umstritten. Während Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) aus humanitären Gründen dafür plädiert, hat sich Schäuble mit Hinweis auf Sicherheitsbedenken dagegen ausgesprochen. Im Gespräch ist, dass etwa fünf Insassen nach Deutschland kommen. Dabei handelt es sich um Personen, die nicht in ihre Herkunftsländer zurückkehren können, weil ihnen dort etwa die Todesstrafe droht. In Guantánamo auf Kuba wurden unter der Bush-Regierung Terrorverdächtige inhaftiert. Derzeitig gibt es dort noch etwa 240 Insassen.