Das Schicksal der Kinder vom Bullenhuser Damm ließ Aimo Drießelmann (17, Mitte), Louise Marx (16, l.) und Clara Wolff (17) vom Gymnasium Grootmoor...

Das Schicksal der Kinder vom Bullenhuser Damm ließ Aimo Drießelmann (17, Mitte), Louise Marx (16, l.) und Clara Wolff (17) vom Gymnasium Grootmoor nicht los. Zwanzig jüdische Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren waren am 20. April 1945 in der ehemaligen Schule Bullenhuser Damm von den Nazis ermordet worden. Mit den Morden sollten die grausamen medizinischen Versuche vertuscht werden, die ein NS-Arzt an ihnen begangen hatte. "Das wäre fast gelungen, aber ein Journalist deckte das Verbrechen nach dem Krieg auf", sagt Clara. Nachdem sie als Mitglieder ihrer Theater-AG ein Bühnenstück zu diesen und anderen Kinderschicksalen in der Nazi-Zeit inszeniert hatten - dafür erhielt die Theater-AG den Bertini-Preis 2007 -, machten Aimo, Clara und Louise die Ermordung der unschuldigen Kinder nun zum Thema eines Dokumentarfilmes. "Es wissen zu wenig Menschen von dem Verbrechen", sagt Aimo. Ein Film schien den Schülern das geeignete Mittel, "um auch Jugendliche für das Thema zu interessieren", sagt Clara. Sie erstellten einen 20-minütigen Dokumentarfilm und zeigten ihn in verschiedenen Klassen. Die beklemmenden Gefühle, die die jungen Filmemacher selber bei der Recherche erlebten, erfassten auch die Zuschauer. "Der Film hinterlässt Spuren, das war unser Ziel: dieses grausame NS-Verbrechen aus der Vergessenheit holen, damit sich so etwas nicht wiederholen kann", sagt Louise.