Ein Zeitzeugengespräch am Heisenberg-Gymnasium gab den Anstoß für die Arbeit der Schülerinnen Vanessa Blasek (16, l.) und Christina Ewald (17, mit...

Ein Zeitzeugengespräch am Heisenberg-Gymnasium gab den Anstoß für die Arbeit der Schülerinnen Vanessa Blasek (16, l.) und Christina Ewald (17, mit ihrem Paten Bernd Brauer). Die beiden Jugendlichen erfuhren hier von der Lebensgeschichte der Hamburgerin Inge Hutton, geborene Pein. Die heute 88-Jährige wuchs im Grindelviertel auf. Ihr Vater, seine zweite Frau und deren Mutter wurden 1942 von den Nazis deportiert, weil sie Juden waren. Inge Hutton hörte nie wieder etwas von ihrem Vater, er ist vermutlich in Auschwitz umgekommen. Nach der Verschleppung ihres Vaters, wohnte sie bei ihrer Mutter, die keine Jüdin war. Als Halbjüdin war Inge Hutton ebenfalls Verfolgung ausgesetzt und entging nur mit Glück der Deportation.

Die Schülerinnen führten intensive Gespräche mit Inge Hutton. "Wir waren beeindruckt von ihrer starken Persönlichkeit und Weltoffenheit und dass sie, obwohl sie so viel Schlimmes hier erlebt hat, in Deutschland geblieben ist", sagt Christina. Gemeinsam mit Hintergrundinformationen entstand die 81-seitige Dokumentation "Vor dem Tod in Auschwitz letzte Grüße an die Verwandten in Hamburg: Die Geschichte der Familie Pein in der NS-Zeit." Sie erzählen die Familiengeschichte der Inge Hutton, geborene Pein, nach. "Wir wollen diese Geschichte für nachkommende Generationen festhalten", sagt Vanessa. Zum Gedenken an die Familie möchten die Schülerinnen Geld für zwei Stolpersteine spenden.