Hamburg. Seit Anfang 2023 steht das Neue Klöpperhaus in der Hamburger Innenstadt komplett leer. Nun tut sich endlich was – die Pläne.

Für die Hamburger ist es immer noch der Kaufhof. Auch wenn es inzwischen schon fast vier Jahre ist es her, dass die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof das traditionsreiche Kaufhaus am Eingang der Mönckebergstraße in der Hamburger Innenstadt geschlossen hat. Seit Anfang 2023 steht das Neue Klöpperhaus, so der offizielle Name, komplett leer. Ein ziemlich trostloser Anblick, die denkmalgeschützte Backsteinfassade ist wegen Steinschlaggefahr mit Netzen verhängt.

Aber seit einigen Tagen tut sich etwas. „Jetzt wir starten wir mit den Bauarbeiten richtig durch“, sagt Nils Skornicka, der den Umbau des Ensembles für das Immobilienunternehmen Tishman Speyer leitet. Schon im vergangenen Jahr war das Innere entkernt und alles herausgerissen worden, was von der mehr als 50-jährigen Kaufhof-Ära übrig ist.

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Das Gebäude wurde in den vergangenen Tagen komplett eingerüstet. Über dem Dach ragt ein großer Drehkran in den Himmel. Und zwar nicht irgendein Kran. „Wir können bestätigen, dass der nun an unserer Baustelle Klöpperhaus in der Mönckebergstraße/Lange Mühren aufgebaute Kran vormals am Elbtower im Einsatz war“, erklärte Marcus Eckert, Prokurist und Bereichsleiter Rohbau der Lupp-Gruppe, auf Abendblatt-Anfrage.

Nach einigen Verzögerungen hatte die neue Eigentümerin der Top-Immobilie den Bauantrag für das Millionenprojekt Anfang September 2023 eingereicht. Entstehen sollen auf acht Geschossen mehr als 35.000 Quadratmeter Büro-, Wohn- und Einzelhandelsflächen.

Das Neue Klöpperhaus in einer Visualisierung: So soll das ehemalige Kaufhof-Gebäude an der Ecke Mönckebergstraße und Lange Mühren nach der Fertigstellung Ende 2025/Anfang 2026 aussehen.
Das Neue Klöpperhaus in einer Visualisierung: So soll das ehemalige Kaufhof-Gebäude an der Ecke Mönckebergstraße und Lange Mühren nach der Fertigstellung Ende 2025/Anfang 2026 aussehen. © Bloomimages Berlin GmbH | Bloomimages Berlin GmbH

Die größte Veränderung ist, von außen nicht sichtbar, in der Mitte geplant: ein großes Atrium vom Erdgeschoss bis ganz nach oben, das Tageslicht in den 1913 als Kontorhaus gebauten Komplex bringen soll. Neu sind zudem 16 bis 18 Wohnungen, die in der sechsten, siebten und achten Etage terrassenartig ausgebaut werden sollen.

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Dass der Baubeginn sich um einige Monate verzögert hat, liegt den Angaben zufolge an aufwendigen Abstimmungen mit den Behörden unter anderem bei der Dachgestaltung. Nun soll es aber mit dem Abbruch des Dachs auch von außen sichtbar losgehen.

„Die Hauptarbeiten finden im Inneren statt“, sagt Skornicka. Der Immobilienmanager rechnet damit, dass das Gebäude Ende 2025/Anfang 2026 fertiggestellt sein wird. Parallel ist zudem der Abriss des Parkhauses und der Neubau eines sogenannten Atelierhauses an der Steinstraße geplant.

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„Die Pläne für das gesamte Ensemble entsprechen unserer Grundstrategie, gemischt genutzte Gebäude von morgen zu realisieren“, sagt Tishman-Speyer-Manager Skornicka.

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Für den Deutschlandableger des international tätigen Immobilienunternehmens (Rockefeller Center in New York, The Springs in Shanghai) ist der Kauf des Neuen Klöpperhauses die erste Transaktion für den Fonds „Tishman Speyer European Real Estate Venture IX Value-Add“ und die dritte Akquisition in Hamburg nach dem Erwerb des ehemaligen Gruner+Jahr-Gebäudes am Baumwall und des Geschäftshauses Gänsemarkt 45.