Das Niels-Stensen-Gymnasium in Harburg hat mit 390 Schülern eine sehr überschaubare Größe. Noch, denn die Schule ist erst im Aufbau. Gestern feierte...

Das Niels-Stensen-Gymnasium in Harburg hat mit 390 Schülern eine sehr überschaubare Größe. Noch, denn die Schule ist erst im Aufbau. Gestern feierte das 2003 gegründete katholische Gymnasium den Beginn der Oberstufe. "Neben der Sophie-Barat-Schule und der Sankt-Ansgar-Schule sind wir das dritte katholische Gymnasium in Hamburg", sagt Schulleiterin Monika Ramme, "früher musste man immer über die Elbe fahren." Die Schüler kommen von der Veddel, aus Wilhelmsburg, Harburg und Neugraben.

"Wir haben viele Migrantenkinder. Viele kommen aus Elternhäusern, in denen die Eltern nur gebrochen Deutsch sprechen, denen Bildung aber wichtig ist." 19 verschiedene Muttersprachen habe eine Zählung zuletzt ergeben. Dass man es auch mit ausländischen Wurzeln sprichwörtlich vom Tellerwäscher zum Millionär bringen kann, erzählte gestern der Hamburger Unternehmer Ian Karan, Geschäftsführer von Capital Intermodal GmbH, den Schülern der 10. Klassen. Er hatte der Schule zwei Abendblatt-Patenabos geschenkt. "Da wir noch keine Ehemaligen haben, die uns fördern könnten, sind wir besonders dankbar, dass sich ein Sponsor gefunden hat, der unseren Jugendlichen die Möglichkeit der Zeitungslektüre eröffnet", sagte die Schulleiterin.

Karan, selbst begeisterter Zeitungsleser, hat insgesamt 50 Abo-Patenschaften für Hamburger Schulen übernommen. Der 69-Jährige erzählte ganz offen über seinen Werdegang: Geboren in Sri Lanka, Internat in England, von der London School of Economics geflogen, 1970 Ankunft in Hamburg, um hier Deutsch zu lernen.

Nach ein paar Monaten als Tellerwäscher in einem vegetarischen Restaurant eine Karriere als Unternehmer, der mit Container-Leasingfirmen sein Geld machte. "Ich möchte gern ein Beispiel geben für ausländische Kinder - einer, der so aussieht wie ich, der hierhergekommen ist, ohne die Sprache zu können, ohne Geld", sagt er. "Dieses Land bietet einem diese Chancen. Seid froh und greift zu."