Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hat es vorgemacht. Der Bürgermeister hat für seine alte Schule, das Walddörfer-Gymnasium, ein Patenschaftsabo...
Bürgermeister Ole von Beust (CDU) hat es vorgemacht. Der Bürgermeister hat für seine alte Schule, das Walddörfer-Gymnasium, ein Patenschaftsabo abgeschlossen. In angelsächsischen Ländern ist es üblich, dass sich Absolventen auch in späteren Jahren für ihre alte Schule engagieren. In Hamburg profitieren von diesem Gedanken bislang nur wenige Schulen.
"Diese Haltung ist es wert, auch bei uns populärer zu werden", sagte von Beust. Das Abendblatt-Abo sei daher für ihn eine Geste, "meiner Schule wenigstens ein wenig zurückzugeben", sagte der Bürgermeister, der ausdrücklich als Privatmann spendete.
Auch der Fernsehmoderator Jörg Pilawa bedenkt seine alte Schule, an der er 1985 Abi gemacht hat. "Wir freuen uns sehr", betont Schulleiter Günther Blanz, zumal Jörg Pilawa demnächst an der Schule vorbeikommen und den Schülern erklären will, weshalb er Zeitungslesen so wichtig findet. Pilawa sagte, er hoffe, dass das Medium Zeitung neue junge Leser gewinne. "Lesen ist der Grundpfeiler für jede Form der Bildung", so der TV-Entertainer.
Auch Handwerkskammerpräsident Peter Becker wünscht sich, dass das Zeitunglesen bei Jugendlichen ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens ist und nicht völlig von Internet und Computerspielen verdrängt wird. Er hat sein Paten-Abo der Schule Dempwolffstraße in Harburg vermacht, wo er 1964 seine mittlere Reife ablegte.
Der Gedanke, eine Patenschaft für seine ehemalige Schule zu übernehmen, hat schon einige Hamburger beflügelt: Auch FDP-Chef Burkhardt Müller-Sönksen (für das Gymnasium Bondenwald), der Architekt Andre Poitiers (für die Julius-Leber-Schule) und der Konzertveranstalter Peter Schwenkow (für das Albert-Schweitzer-Gymnasium) unterstützen schon ihre jeweilige alte Schulen mit dieser Aktion.
Hamburgs Bildungssenatorin Christa Goetsch (GAL) hat gegenüber dem Abendblatt noch einmal die Patenaktion und den Alumni-Gedanken gelobt: "Sich um die eigene ehemalige Schule zu kümmern, hat auch etwas mit Verantwortung zu tun."