Hamburg. CDU-Verkehrsexperte Christoph Ploß: Finanzierung ist wie beim Deutschlandticket gesichert. Union nimmt Hamburger Verkehrsprojekte in den Fokus.
Nach dem Deutschlandticket für das kommende Jahr ist auch die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin im Jahr 2025 gesichert und kann planmäßig durchgeführt werden. Nach Abendblatt-Informationen haben sich führende Unionspolitiker darauf verständigt, die bestehenden Pläne der Deutschen Bahn zur Rundum-Erneuerung der Gleise, Weichen, Brücken und Technik auf der 278 Kilometer langen Strecke weiter finanziell zu unterstützen. Gut 30.000 Fahrgäste sind jeden Tag zwischen den größten deutschen Metropolen unterwegs. Insgesamt verkehren hier 230 Züge.
„Die Sanierung kann auch 2025 stattfinden“, sagte Christoph Ploß dem Abendblatt, der als Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Verkehrsausschuss des Bundestages sitzt. Der Vorsitzende der Hamburger Landesgruppe sagte: „Das Deutschlandticket ist für das nächste Jahr gesichert, die Sanierung der Bahnstrecke Hamburg-Berlin im kommenden Jahr ist nun auch gesichert. Wir übernehmen als CDU staatspolitische Verantwortung in diesen schwierigen Zeiten.“
Deutsche Bahn: Hamburg-Berlin wird 2025 weiter saniert – und die Strecke gesperrt
Wegen des Ampel-Aus und des fehlenden Haushalts war befürchtet worden, dass die Finanzmittel der Bahn nicht mehr rechtzeitig bewilligt werden können. Die Strecke Hamburg-Berlin ist sozusagen „halb“ saniert. Denn die aktuelle Sperrung, die noch bis zum 14. Dezember 2024 andauert und dafür sorgt, dass alle ICE über das Nadelöhr Uelzen und Stendal umgeleitet werden müssen und mindestens 45 Minuten länger brauchen, ist erst der Anfang.
Im kommenden Jahr geht es von Sommer an weiter mit einer erneuten Sperrung und Umleitung. Dafür muss die Bahn jetzt die Aufträge vergeben und kann das mit der Zusage der Union nun tun. Ploß versicherte dem Abendblatt, dass eine künftig unionsgeführte Bundesregierung die Sanierung der Bahn- und Autobahn-Infrastruktur weiterführen werde – und darüber hinaus tätig werde.
Verkehr Hamburg: Kohlbrandbrücke muss ersetzt werden, Hafen-Autobahn A26-Ost kommt
„Damit wir bei den anderen für Hamburg wichtigen Infrastrukturprojekten – wie etwa der Köhlbrandbrücke, dem Ausbau der Schienenverbindungen oder der A26-Ost – endlich vorankommen, braucht es dringend eine neue Bundesregierung und stabile politische Verhältnisse in Deutschland. Die gesamte deutsche Exportwirtschaft ist auf eine reibungslose Logistik-Infrastruktur in der Hamburger Metropolregion angewiesen. Da kann es nicht sein, dass Infrastrukturprojekte wie die Köhlbrandbrücke in Deutschland Jahrzehnte bis zur Fertigstellung brauchen.“
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Deutsche Bahn in Hamburg: Verspätungen haben Auswirkungen bis München
Tatsächlich ist aus Bahnkreisen zu hören, dass der „Knoten Hamburg“ für das Funktionieren des gesamten deutschen Netzes eine erhebliche Bedeutung habe. Verspätungen, Verzögerungen und Sperrungen hier „haben Auswirkungen bis nach München“, heißt es. Hamburg ist aus allen Himmelsrichtungen buchstäblich umzingelt von gigantischen Bahnprojekten: Richtung Norden ist der Bau der festen Fehmarnbelt-Querung nach Dänemark mit dem neuen Tunnel ein Mammut-Projekt und als „kleine Schwester“ davon die neue S4 aus Hamburg Richtung Ahrensburg und Bargteheide. Nach Osten ist es der Berlin-Korridor, nach Süden die überlastete Strecke nach Hannover, nach Westen beziehungsweise Bremen und weiter ins Ruhrgebiet die ebenfalls anfällige Schnellfahr- und Güterstrecke.
Ploß sagte, die nächste Bundesregierung müsse die Grundlage für schnelleres Planen und Bauen schaffen. Dafür sollte beispielsweise das Verbandsklagerecht eingeschränkt werden. „Wir als CDU stehen bereit, Deutschland wieder auf Vordermann zu bringen.“