Hamburg. Emotionale Vorpremiere der 500. Folge von Großstadtrevier, so viele Erinnerungen – und der eindringliche Appell eines Urgesteins.

  • Vorpremiere der 500. Folge von Großstadtrevier in der Astor Filmlounge
  • Dabei gibt es respektvolle Reminiszenzen an den verstorbenen Volksschauspieler
  • Jubiläumsfolge läuft am 28. Oktober

Familienfehden, charmante Fälle und eine ganze Menge Hamburg: Im Oktober geht die 37. Staffel der Hamburger Serie Großstadtrevier weiter. Für das Team um Harry Möller (Maria Ketikidou) und Nils Sanchez (Enrique Fiß) gilt es, einen Kiezkrieg zu verhindern. So weit, so Großstadtrevier. Das Besondere: Zum mittlerweile 500. Mal müssen die Ermittlerinnen und Ermittler ihr Können unter Beweis stellen. Deshalb wurde zur Vorpremiere in die Astor Filmlounge in der HafenCity eingeladen.

Seit dem Serienstart in 1986 gab es unzählige prominente Gastauftritte, beispielsweise von Bürgermeister Peter Tschentscher, Tim Mälzer oder H. P. Baxxter. Diese lassen dem Cast, der Crew und den Gästen im Kinosaal auch ihre Grußworte zukommen. Das Herz der Serie sind jedoch die Ermittler selbst. Für Maria Ketikidou ist es bereits die 436. Folge als Polizeibeamtin. Deshalb wird sie auch immer wieder auf der Straße erkannt und angesprochen: „Diese persönlichen Momente erinnern mich daran: Genau dafür mache ich diesen Job. Für die Menschen da draußen vor den Bildschirmen. Um ihnen eine Geschichte zu erzählen, ihnen etwas zu geben. Dafür stehe ich liebend gerne im Großstadtrevier, bis ich umfalle.“

Großstadtrevier: In Folge 500 wird ein alter Fall von Dirk Matthies wieder sehr aktuell

Ähnlich lange hat nur Jan Fedder (als Dirk Matthies) den Cast bereichert. Gerade deshalb dürften die Hintergründe von Folge 500 für Fans der Serie ein besonderes Schmankerl bieten: Mit dem Schiff „Repsold“ kommt nämlich auch ein Stück Vergangenheit zurück nach Hamburg.

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Mit der Ankunft einer jungen Passagierin flammt auch eine alte Familienfehde wieder auf, die Eskalationsspirale scheint programmiert. Dazu kommen eine spritzige Romeo-und-Juliesque-Liebesgeschichte sowie nostalgische und respektvolle Reminiszenzen an den 2019 verstorbenen Fedder. Das sorgte im Kino für einige feuchte Augen und wird es auch vor den Fernsehern am 28. Oktober tun.

Kino-Preview 500. Folge
Maria Ketikidou und Enrique Fiß spielen das aktuelle Ermittler-Duo. Fiß ist seit Staffel 34 beim Großstadtrevier dabei. © DPA Images | Christian Charisius

Einen besonderen Gastauftritt legt in Folge 500 das NDR Vokalensemble hin, die sogar einen Abstecher in die Gefängniszelle machen müssen („Gefangenenchor“ aus der Oper „Nabucco“). Als kleinen Vorgeschmack gab es deshalb auch im Kinosaal eine Quartett-Version von „Underneath the Stars“.

500. Folge Großstadtrevier am 14. Oktober – und ein vielversprechender Film im nächsten Jahr

Außerdem zu sehen gab es einen längeren Ausschnitt des zweiten Großstadtrevier-Films „Im Moment der Angst“. Während Folge 500 charmant, komisch und nostalgisch daherkommt, drückt der Film voll aufs emotionale Gaspedal. Harry Möller handelt nicht mit kühlem Kopf – und eine unschuldige Person stirbt. Möller kämpft mit Gewissensbissen, einem verzweifelten Vater, ihren Kollegen und sich selbst.

Neben der Schuldfrage wird es aber auch gesellschaftspolitisch relevant, denn auch das Triage-System des Krankenhauses könnte eine größere Rolle im Tod der Frau spielen, als es zunächst scheint. Ketikidou hat auch persönliche Erfahrungen mit der Triage: „Mein 84-jähriger Vater musste in der Notaufnahme eines Hamburger Krankenhauses mit höllischen Schmerzen zwölf Stunden ohne ein Glas Wasser oder eine Decke auf einem Stuhl ausharren“, so Ketikidou. Solche Geschichten höre sie zuletzt immer öfter. „Wir müssen dieses Thema adressieren, wenn sich was ändern soll“, sagt die 58-Jährige.

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Die 500. Folge Großstadtrevier läuft am Montag, 28. Oktober, um 18.50 Uhr im Ersten. Schon am 14. Oktober startet die 37. Staffel. Der Film „Im Moment der Angst“ wird am Montag, 6. Januar, um 20.15 Uhr im Ersten übertragen.