Hamburg. Von „Rock am Ring“ zurück in die Hansestadt. Wie man nach Bahrenfeld kommt, wo es Restkarten gibt und wer vorab rockt.
Seit die kalifornischen Westcoast-Punker Green Day im Oktober 1991 zum ersten Mal in Hamburg spielten (im Störtebeker in den Hafenstraßen-Häusern), ist eine Menge passiert: Mit ihrem dritten Album „Dookie“ starteten Sänger und Gitarrist Billie Joe Armstrong, Bassist Mike Dirnt und Schlagzeuger Tré Cool 1994 das große Punk-Pop-Revival, und kaum hielt man das für abgeklungen, überraschte Green Day 2001 mit dem geradezu progressiven Opus magnum „American Idiot“. Seitdem hält sich das Trio wacker von Album zu Album, von „21st Century Breakdown“ (2009) bis „Father Of All Motherfuckers“ (2020) in den USA und in Deutschland in den Top Ten.
Mit der neuen, im Januar erschienenen Platte „Saviors“ sind Billie, Mike und Tré nach 15 langen Jahren auch endlich wieder in Hamburg zu erleben, zuletzt spielten sie hier 2009 in der Barclays Arena. Wenn Green Day am 11. Juni unter dem freien Himmel auf der Bahrenfelder Trabrennbahn die Regler hochdreht, werden die drei gut eingespielt sein: Nach dem Abschluss ihrer US-Tour präsentierten sie vor wenigen Tagen bei „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ ein knapp zwei Stunden langes Set von „The American Dream Is Killing Me“ über „Basket Case“ und „When I Come Around“ bis „Boulevard Of Broken Dreams“. Beinahe 30 Songs standen auf dem Programm. Was Fans noch vor dem Showstart in Hamburg wissen müssen:
Green Day in Hamburg: Nach Bahrenfeld im Bus
Wo spielt Green Day und wer kommt dieses Jahr noch?
Das einzige Konzert im Norden braucht Platz, und den gibt es auf der Trabrennbahn an der Luruper Chaussee in Bahrenfeld. Auf dem 2022 von 15.000 auf 25.000 Besucherinnen und Besuchern erweiterten Areal in der Westkurve der Trabrennbahn finden dieses Jahr mehr Konzerte als in den Vorjahren statt. Neben Green Day spielen dort auch Roland Kaiser am 6. Juli (ab 69,50 Euro) und Peter Maffay am 7. Juli (ausverkauft). Beim „Hamburger Kultursommer“ spielen am 24. August Jan Delay (64,75 Euro), am 25. August Nina Chuba (ausverkauft), am 27. August Álvaro Soler, am 30. August Deichkind (64,95 Euro) sowie am 31. August (ausverkauft) und 1. September (66,69 Euro) SDP.
Green Day auf der Trabrennbahn in Hamburg: Wie kommt man hin?
Wie kommt man am besten zur Trabrennbahn?
An- und Abreise zur Trabrennbahn Bahrenfeld sind, das haben die vergangenen Jahre gezeigt, immer eine Herausforderung. Es empfiehlt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zum Beispiel mit den Bussen 3 und X3 ab S Holstenstraße, Bus 284 ab S Othmarschen oder Bus 2 ab S Altona oder S Ottensen bis zur Haltestelle Trabrennbahn Bahrenfeld. Im Feierabendverkehr nebst Anfahrtsstau kann es sich lohnen, ein, zwei Stationen vorher auszusteigen und den Rest mit einem Wegbier zu Fuß zu gehen. Von der S-Bahn-Haltestelle Othmarschen sind es zwei Kilometer und eine halbe Stunde Fußmarsch bis zur Trabrennbahn. Auch die Anfahrt mit Fahrrad oder E-Roller ist beliebt, allerdings wird es schwer, zwischen Hunderten abgestellten Gefährten ein Plätzchen zu finden.
In der direkten Umgebung der Trabrennbahn gibt es wenige Parkplätze für Pkw. Gebührenpflichtige Parkplätze, üblicherweise für ein beachtliches Handgeld von 10 Euro, befinden sich an der Barclays Arena und am Volksparkstadion (Parkplatz Arenen Rot, Hellgrundweg) und an der Luruper Hauptstraße (Parkplatz Arenen Grün, Luruper Hauptstraße 12). Von dort aus sind es noch 25 bzw. 10 Minuten Fußweg bis zum Konzertgelände.
Was ist beim Einlass zu beachten?
Einlass auf die Trabrennbahn ist um 16 Uhr. „Die Mitnahme von Snacks oder Getränken auf das Veranstaltungsgelände ist nicht gestattet. Vor Ort können verschiedene Essens- und Getränkeangebote in Anspruch genommen werden. Wir werden kostenlose Trinkwasserstellen auf dem Gelände zur Verfügung haben“, teilt Veranstalter FKP Scorpio mit. Erlaubt ist die Mitnahme von Handtaschen, Turnbeuteln, Bauchtaschen und Taschen bis zur Größe eines DIN-A4-Blattes. Größere Taschen und Rucksäcke, gefährliche Gegenstände, Picknickdecken, Regenschirme, Powerbanks, Tiere (Punkerratten), Nietenschmuck, lange Geldbeutelketten etc. dürfen nicht mit auf das Gelände. Verlorene Gegenstände werden zum Fundbüro im Bezirksamt Altona gebracht.
Green Day in Bahrenfeld: „Do you have the time?“
Wer spielt im Vorprogramm?
Die Vorgruppe beim Hamburger Open-Air-Konzert von Green Day sind die Donots aus Ibbenbüren, die ebenfalls von „Rock am Ring“ und „Rock im Park“ mit nach Norddeutschland fahren. Wobei man den Punk- und Alternative-Rock-Fünfer um Sänger Ingo Knollmann auch schon als Co-Headliner bezeichnen kann. Seit dem dritten Album „Pocketrock“ (2001) haben sich die Donots, die auf Playlisten perfekt zu Die Ärzte, Beatsteaks, Broilers und Die Toten Hosen, zu Billy Talent, Green Day und Anti-Flag passen, eine riesige Fangemeinde erspielt. Die Tickets für die beiden Konzerte zum 30. Bandgeburtstag im März im viel zu kleinen Molotow wurden wie Gold gehandelt. Und mit „Heut ist ein guter Tag“ schafften es die Donots zum ersten Mal an die Spitze der Albumcharts.
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Ein idealer Eröffnungsrocker also, der gegen 18.30 Uhr auf die Bühne geht. Green Day wird anschließend (voraussichtlich 19.45 bis 20 Uhr) die Trommelstöcke übernehmen, aber schon für die Minuten davor sollte man sich die Stimmbänder ölen: Das gemeinsame Singen von Queens „Bohemian Rhapsody“ hat bereits eine mehrere Jahre lange Tradition bei Green-Day-Shows. „Is this the real life? Is this just fantasy ...“
Gibt es noch Karten im Vorverkauf?
Vor einer Woche teilte der Veranstalter mit, dass das Konzert ausverkauft sei. Es sind aber nach Aufbau von Bühne und Gelände weiterhin Karten für 95,40 bei Eventim erhältlich, sowie für 112,65 Euro im Golden Circle.
Wie wird das Wetter zur Showtime?
Ein normaler Hamburger Sommerabend mit 12 Grad, starker Bewölkung, vereinzelt Regen.