Die absolute Mehrheit in Hamburg gebe der Partei einen Schub, sagte SPD-Vorsitzender Gabriel, der den Scholz-Kurs zum Vorbild erhob.
Hamburg. Sein Triumph bei der Bürgerschaftswahl hat den designierten Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) nun auch offiziell in den Kreis der Kanzlerkandidaten befördert. "Natürlich ist jeder Ministerpräsident auch ein denkbarer Kanzlerkandidat", sagte der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel "Bild am Sonntag". Die absolute Mehrheit in Hamburg gebe der ganzen Partei einen Schub, so Gabriel, der den Scholz-Kurs zum Vorbild erhob: "Die Kombination von wirtschaftlicher Kraft und sozialem Ausgleich, die Olaf Scholz in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs gestellt hat, ist für die Bundes-SPD genau die richtige Haltung."
Scholz, der mehrfach erklärt hat, er werde nicht vorzeitig aus dem Amt scheiden, wird sich am 7. März als Bürgermeister zur Wahl stellen. Die Bestätigung seines Senats durch die Bürgerschaft soll aber erst am 23. März stattfinden. Das sei "sinnvoll und realistisch, weil wir vorher einen Landesparteitag einberufen müssen, der über das Senatstableau abstimmen muss", sagte SPD-Sprecher Jörg Schmoll. Und das sei schon aufgrund der Ladungsfristen nicht bis zum 7. März zu schaffen.
Dass dem Senat Barbara Kisseler als Kultursenatorin angehören wird, erntete Lob aus der Partei. "Sie ist eine sehr gute Wahl für Hamburg", sagte SPD-Kulturexpertin Dorothee Stapelfeldt. "Ich bin überzeugt, dass sie eine offensive Kulturpolitik machen und in einen fruchtbaren Dialog mit den Kulturschaffenden und -einrichtungen in der Stadt gehen wird." Stapelfeldt war selbst für den Posten gehandelt worden, gilt aber auch als mögliche Wissenschaftssenatorin. Solche Spekulationen wollte sie nicht kommentieren.