Hamburg. Die parlamentarische Karriere des SPD-Abgeordneten Thomas Böwer ist vorerst beendet. In seinem Wahlkreis Lokstedt-Niendorf-Schnelsen unterlag der 51-Jährige mit fünf Prozent der Stimmen seinen SPD-Mitbewerbern Monika Schaal (20,5 Prozent) und Sabine Steppat (6,6). Dabei war er auf Platz zwei der SPD-Liste platziert, Steppat nur auf Platz vier. Damit zeigt sich eine direkte Auswirkung des neuen Wahlrechts, das eine personifizierte Wahl zulässt. Die weiteren Mandate holten in diesem Kreis Roland Heintze (CDU) und Antje Möller (GAL).
"So ist das Wahlrecht", sagte Böwer. Er wünsche Frau Schaal und Frau Steppat eine "erfolgreiche Arbeit" im Parlament, sagte Böwer. Mehr nicht.
Seit 1997 saß Böwer für die SPD in der Bürgerschaft und galt etwa als treibende Kraft im turbulenten Untersuchungsausschuss zur "Geschlossenen Unterbringung Feuerbergstraße" in Zeiten der CDU-Alleinregierung. Seit 2008 kümmerte sich Böwer, verheirateter Vater von fünf Kindern, im Schwerpunkt um Familien- und Sozialpolitik, setzte durch viele Anfragen aber in vielen Themengebieten eigene Schwerpunkte - etwa auch in Debatten um die HSH Nordbank.
Thomas Böwer betonte als Abgeordneter, ein freies Mandat zu haben, und schreckte auch nicht vor massiver Kritik an dem ehemaligen SPD-Landeschef Ingo Egloff zurück.