Ronald Barnabas Schill alias “Richter Gnadenlos“ soll laut der “Bild“-Zeitung mit RTL über den Einzug ins Dschungelcamp verhandeln.

Hamburg. Auch im australischen Dschungel muss der Wildwuchs mal ein Ende haben. Und wer könnte besser für Ordnung sorgen als Ronald Barnabas Schill alias "Richter Gnadenlos", von 2001 bis 2003 Innensenator und Zweiter Bürgermeister der Hansestadt Hamburg?

RTL ("Wir kommentieren bis Januar generell keine Namen") - und womöglich auch die ein oder andere Million Zuschauer - würde den Ex-Politiker, der bekanntlich auch mal im Dreck wühlt, offenbar gern im Dschungelcamp sehen. In einer Wanne voller Kakerlaken oder bei einem Frühstück von Maden. Über einen Ekel-Einsatz bei "Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" , für das der Kölner Privatsender regelmäßig hochkarätige Prominente wie den thüringischen Frisör Nico Schwanz oder Transvestit Lorielle London gegen Geld in den Busch einsperrt, soll der 51-Jährige verhandeln.

Allerdings soll der Ex-Politiker, der eine Richterpension von 1460 Euro erhält und zuletzt an der Copacabana für (Gesprächs)-Stoff sorgte, laut "Bild" 100.000 Euro Gage fordern. Will sich damit ein bekennender Lebemann aus der Misere und zurück ins bürgerliche Bewusstsein hangeln? Aus manchen Köpfen war er allerdings nie verschwunden. Kürzlich erst war zu lesen, Ronald Schill habe zwar den Hauptbahnhof "gesäubert", aber die Drogenszene doch nur nach St. Georg vertrieben, was diesen Stadtteil zum "Vorhof der Hölle" gemacht habe.

+++ Ronald Schill - vom Amtsrichter zum Aussteiger +++

Das klingt ja fast so, als sei es schade, dass der Ex-Senator mit seinem Durchgreifen nicht ganz fertig geworden ist. Denn auch über "Richter Gnadenlos" ist bisweilen jenes "der war gar nicht so schlecht" zu hören. Ein Politiker, der nach seinem Rücktritt bei einer Koksparty vor der Videokamera nicht nur im Wortsinn seine Hosen runterließ und lange zuvor auf einer Pressekonferenz den damaligen Bürgermeister Ole von Beust öffentlich über ein angebliches Verhältnis zu seinem Justizsenator Roger Kusch diffamieren wollte, gilt einigen immer noch als Saubermann. Der soll sich übrigens sein Deutschland-Comeback samt TV-Karriere zunächst anders vorgestellt haben. Als Saubermann eben, als netter Fernsehrichter, als Hamburgs Antwort auf den smarten Alexander Hold. Falsch gedacht. Stattdessen droht jetzt das Dschungelcamp, es droht ein Bad im australischen Brackwasser oder als Mutprobe das Verspeisen eines Känguru-Hodens.

Doch was, falls Schills Tarzan-Einsatz ebenso platzt wie einst die Koalition mit der CDU? Wenn sich der Ex-Senator seinen Ex-Chef zum Vorbild nimmt und aus dem Camp flieht wie der Bürgermeister im Sommer aus dem Rathaus?

Keine Sorge: Nach dem Dschungelcamp kommt bekanntlich das "Promi-Dinner" auf Vox. Da könnte Ronald Schill notfalls auch gebratene Kakerlaken servieren.