Ex-Innensenator Ronald Schill schließt eine Rückkehr in die Hamburger Politik nicht aus.

Ex-Innensenator Ronald Schill schließt eine Rückkehr in die Hamburger Politik nicht aus. Das sagte er im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung. Außerdem wies der ehemalige Zweite Bürgermeister darauf hin, dass er "noch immer Landesvorsitzender der Partei Schill/Pro DM" sei. Und auch für Bürgermeister Ole von Beust, der Schill im Jahr 2003 nach Erpressungsversuchen aus dem Hamburger Rathaus warf, hatte Schill einige Worte übrig: "Ich war sein Steigbügelhalter. Ohne mich wäre er heute nichts", wird er zitiert.

Wie berichtet, ist Schill zurückgekehrt, um seinen Reisepass zu verlängern. Außerdem wolle er sich von seiner Krankenkasse Geld für Arztbesuche in Brasilien erstatten lassen, zum Zahnarzt gehen, sowie seine Steuererklärung machen. Während seines Aufenthaltes soll er bei seinem Anwalt Corvin Fischer in Itzehoe wohnen.

Schill, der seit eineinhalb Jahren im brasilianischen Rio de Janeiro lebt, hat einen Express-Reisepass in der Bürgermeisterei Horst beantragt. Innerhalb von 72 Stunden wird der neue Pass ausgestellt.

Bevor er allerdings wieder ausreist, will der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) zum geschlossenen Heim Feuerbergstraße Schill als Zeugen vorladen. Seit mehr als einem Jahr war dieses Vorhaben daran gescheitert, dass keine ladungsfähige Adresse von Ronald Schill ermittelt werden konnte.

"Wir haben doch nicht mehr als ein Jahr weltweit nach Schill gefahndet, um ihn uns durch die Lappen gehen zu lassen", sagte SPD-Obmann Thomas Böwer dem Abendblatt am Donnerstag. Und tatsächlich: Obwohl der PUA Feuerbergstraße mittlerweile abgeschlossen ist und der Abschlussbericht bereits vorliegt, hat die SPD am Freitag einen Beweisantrag und eine Sondersitzung des PUA beantragt. Die Ladung und die Festsetzung eines Termins liegt nun in der Verantwortung des PUA-Vorsitzenden Manfred Jäger (CDU). Er hatte die Vernehmung Schills allerdings als "politischen Klamauk" bezeichnet.

"Wir haben um eine zügige Ladung und einen baldigen Vernehmungstermin von Ronald Schill gebeten", sagte Böwer. Er gehe davon aus, dass Ronald Schill sich den Fragen des Untersuchungsausschusses Feuerbergstraße stellen wird.