Die Parteispitze will in den nächsten Tagen mit der CDU sprechen. Christoph Ahlhaus sei bisher eher als Hardliner wahrgenommen worden.

Hamburg. Die GAL will vom designierten CDU-Bürgermeister Christoph Ahlhaus (40) verbindliche Aussagen zum Regierungskurs einfordern. Dazu setzt die grüne Parteispitze in den nächsten Tagen auf Gespräche mit der CDU. Einen Termin für ein Treffen gab es am Dienstagvormittag noch nicht, wie eine Grünen-Sprecherin berichtete. Die Partei- und Fraktionsspitze habe für ihr Vorgehen die Unterstützung von GAL-Mitgliedern bekommen. Rund 200 waren am Montagabend zusammengekommen, um über die Folgen des angekündigten Rücktritts von Bürgermeister Ole von Beust (CDU) zu diskutieren. Er will am 25. August aus dem Amt scheiden. Dann soll auch sein Nachfolger von der Bürgerschaft gewählt werden.

Die Nominierung des Innensenators Ahlhaus als Nachfolger von Beust sei von Mitgliedern mit Skepsis und Vorbehalten aufgenommen worden, berichtete die Landesvorsitzende Katharina Fegebank nach dem internen Mitgliedertreffen. „Wir werden die Stimmen sehr ernst nehmen, die sich kritisch zu Ahlhaus geäußert haben“, sagte Fegebank. Der bisherige Innensenator war in der Stadt eher als „Hardliner“, denn als liberaler, weltoffener Politiker wahrgenommen worden. Die Landesvorsitzende bekräftigte, dass die Grünen von Ahlhaus ein Bekenntnis zum Koalitionsvertrag einfordern wollen. „Wir brauchen Verlässlichkeit.“ Über die Ergebnisse der Führungsgespräche werden die Grünen bei einem Parteitag am 22. August beraten. Ein weiteres Thema war der verlorene Volksentscheid zur Schulreform. Hamburgs grüne Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) erhielt nach Angaben von Teilnehmern starken Applaus und eindrucksvollen Zuspruch für ihr großes Engagement. Sie hatte schon im Tagesverlauf angekündigt, trotz des Debakels beim Bildungsentscheid weiter machen zu wollen.

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